Eintopf aus Steckrüben und Roter Beete, gewürzt mit Wacholder, Rotwein, Senf und Speck – ein Rezept zu Peter Polters Episoda 130730 Galdhøpiggen
In der Schweiz ist die Steckrübe völlig aus der Mode gekommen – keiner der Grossverteiler von Gemüse, kein Supermarkt hat sie je im Angebot. Wer Steckrüben finden will, muss sie auf den Wochenmärkten suchen – und auch dort werden sie meist nur von den Produzenten selbst angeboten. Ganz anders sieht die Lage in Norwegen aus, wo man auf alles stolz ist, was unter den schwierigen Klima-Bedingungen des Landes wächst: Sogar mitten im Sommer, also ausserhalb der eigentlichen Saison, findet man Steckrüben (kålrot) hier in jedem Supermarkt.
Als Wintergemüse passen die Rüben auch gut zu einer harschen Landschaft, wie sie der Nationalpark Jotunheimen («Heim der Riesen») im Herzen von Norwegen bietet. Auf einem Campinglatz in Spiterstulen, am Fuss des Galdhøpiggen, haben wir den hier vorgestellten Eintopf (gryterett) zum ersten Mal gekocht und schliesslich im Schutz unseres Autos genossen, derweilen der Regen mit Wucht gegen die Windschutzscheibe schlug und Dunstschwaden durch das Tal der Visa trieben.
Der herzhafte Eintopf lebt vor allem vom Aroma von Speck und Wacholder, einer wunderbaren Kombination. Zwiebel und Lauch verleihen ihm die nötige Süsse, Wein und Senf stellen die Verbindung zur Steckrübe her – und die Rote Bete sorgt für einen erdigen Ton sowie eine schöne Farbe. Wir servieren den Eintopf mit Pellkartoffeln.
Kochzeit 70 Minuten
1 EL pflanzliches Öl (zum Beispiel Rapsöl)
1 Zwiebel (130 g), fein gehackt
80 g Speckwürfel
24 Wacholderbeeren, leicht angedrückt
1 kleine Stange Lauch (120 g), geputzt, halbiert und fein geschnitten
1 Steckrübe (600 g), geschält, in Stücken mit einer Kantenlänge von ca. 1.5 cm
1 kleine Rote Bete (200 g), geschält und nicht allzu fein geraffelt (etwa wie für eine Rösti)
1 TL Salz
2 EL von einem eher süsslichen Speisesenf (oder scharfer Senf und 1 TL Zucker)
3 dl Rotwein
Salz zum Abschmecken
Die Kochzeit der Steckrübe hängt auch von ihrem Alter und weiteren Faktoren ab. Ausserdem mögen sie manche gern mit etwas Biss, derweilen sie anderen besser schmeckt, wenn sie stärker gekocht ist. Die hier angegebenen 60 Minuten sind also nur ein Richtwert, der auch in etwa ausreicht, die übrigen Zutaten zu einer schönen Sauce zu amalgamieren.
First Publication: 8-8-2013
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