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Zucchini kommen meist als längliche walzengförmige Früchte auf den Markt, können aber auch rundlich, birnen- oder blumenförmig sein: Kiste mit Zucchini auf dem Zürcher Bürkliplatz-Markt. (September 2014)

Zucchini

Und das weiss das Lexikon

Geschichte. Bei archäologischen Ausgrabungen im heutigen Mexiko hat man laut Brigitte Bartha-Pichler («Haferwurzel & Feuerbohne», S. 29) Kürbisreste (Curbita pepo) gefunden, die auf 10700 bis 9200 v. Chr. datiert werden konnten: «Die damals noch nomadisch lebenden Indios assen die öl- und eiweisshaltigen Kürbissamen, lange bevor Mais und Bohnen als Nahrung genutzt wurden.» In den folgenden Jahrtausenden kamen der aus Peru stammende Riesenkürbis (Cucurbita maxima) und der Moschuskürbis (Cucurbita moschata) als Nahrungsmittel dazu – gleichzeitig wurden die Kürbisse auch genutzt, um verschiedene Haushaltsgegenstände und Musikinstrumente herzustellen. Nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus kamen die Kürbisse auch nach Europa.

Wann und wo der erste Zucchini wuchs, ist nicht bekannt – aber es gilt als wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine europäische Zucht handelt. Eva Troníčová («Gemüse», S. 166 881) schreibt zwar, dass Zucchini «zu den am längsten bekannten Kürbissen» gehöre – wahrscheinlich vergisst sie aber, dass Cucurbita pepo noch viele weitere Arten umfasst. Die meisten Quellen sind sich darin einig, dass Zucchini wahrscheinlich im 18. oder frühen 19. Jahrhundert in Italien gezüchtet wurden. Giacomo Castelvetro («The Fruit, Herbs and Vegetables of Italy», S. 96) spricht zwar schon 1614 von Zucchini, meint aber offenbar andere Kürbisse – so weit man das aus seinen Beschreibungen schliessen kann. Erst bei Vilmorin-Andrieux: («Les Plantes potagères», Kapitel Cucurbita pepo) ist eindeutig eine gestreifte Zucchini abgebildet. Die Botaniker beschreiben sie unter dem Namen «Courge d'Italie» und merkt an: «Dans toute l’Italie, où cette courge est très généralement cultivée, on en consomme les fruits tout jeunes, quand ils ont à peine les dimensions d’un petit concombre, quelquefois même avant que la fleur soit épanouie. On cueille alors l’ovaire, qui a à peine la grosseur et la longueur du doigt. Les plantes dont on empêche ainsi les fruits de se développer continuent à fleurir pendant plusieurs mois avec une abondance remarquable, et chaque pied peut donner un très grand nombre de petites courges qui, cueillies à cet état, sont extrêmement tendres et délicates.» In Italien selbst heisst das Gemüse laut Vilmorin «Cocozella di Napoli».

Auch Henri Leclerc ( «Les Légumes de France», S. 147) spricht 1927 immer noch von «Courgette d'Italie» – woraus sich schliessen lässt, dass Zucchini damals in Frankreich noch als ein italienisches Gemüse galt. Auch Robert Habs und Leopold Rosner («Appetit Lexikon», S. 575) führen die Zuchetti als etwas Fremdländisches in Anführungszeichen an – und nennen es «ein italienisches Gemüse». Dito im englischsprachigen Raum, wie Alan Davidson («The Oxford Companion to Food», Kapitel Zucchini) schreibt: «That there is no true English name reflects the fact that, although courgettes were mentioned (in italic, to show that the word was a foreign one) in a few English recipe books of the 1930s, they only became popular in England after Elizabeth David in the 1950s and 1960s had introduced them (not in italic) to readers of her books; and that as zucchini they had a similarly late arrival in the USA, where Italian immigrants made the introduction.» Heute sind Zucchini in ganz Europa verbreitet und in der Regel das ganze Jahr hindurch erhältlich.

Pflanze. Die Zucchini oder (in der Schweiz gebräuchlicher) Zucchetti (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina engl. zucchini, courgette; franz. courgette; span. calabacín; ital. zucchino) wächst einjährig, buschartig meist, selten mit Ranken. Die Pflanze wird etwa 50 cm hoch, hat einen gerippten Stängel und gerippte Fruchtstiele. Die Blätter sind deutlich kleiner als bei anderen Kürbissorten, zugespitzt, verschieden stark gespalten und manchmal mit hübschen Tupfen versehen. Die Blüten sind gelb, haben spitze Kronblätter und können sehr gross werden. Sie bilden meist längliche walzengförmige Früchte aus, manche Sorten aber auch rundliche, birnenförmige oder blumenförmige (wie Patisons). Sie können glatt sein oder eine leicht warzige Oberfläche haben, sind grün, gelb oder auch gestreift. Zucchini werden in der Regel unreif geerntet, wenn sie etwa die Grösse von Gurken haben, erreichen aber ansonsten die Grösse von Kürbissen – und können dann ebenso gut in den Winter hinein gelagert werden. Die Pflanzen sind anspruchslos und sehr ergiebig. In der Regel werden Zucchini im April oder Mai ausgesät und von Juni bis Oktober geerntet.

Charakter und Verwendung

Zucchini braucht man nicht zu schälen und die kleinen Samen sind problemlos essbar. Sie schmecken roh und gekocht, können gebraten, frittiert, gebacken, gedämpft, gegrillt, gefüllt und überbacken, getrocknet oder eingelegt werden. Auch die Blüten sind essbar, sie werden entweder roh in Salate gegeben oder frittiert, ev. auch gefüllt. Junge Zucchini können im Kühlschrank mehrere Tage lang aufbewahrt werden. Die Blüten sind empfindlich und müssen möglichst bald nach dem Pflücken verarbeitet werden. Zucchini sollte man nicht mit Rondini verwechseln, die runden Zucchini sehr ähnlich sehen. Auch Rondini kommen grün oder gelb auf den Markt (ihre charakteristische Orange- oder Rotfärbung erlangen sie nur an der Pflanze). Sie haben indes grössere Samen, eine dickere Haut und können nicht roh gegessen werden.

Zucchini wurden in Italien erstmals gezüchtet, wahrscheinlich im 18. oder frühen 19. Jahrhundert – da sind sich die meisten Quellen einig. Die ersten Zucchini waren wahrscheinlich walzenförmig – so wie die «Courge d'Italie», die Vilmorin-Andrieux in «Les Plantes potagères» abbildet.
Heute sind Zucchini auf der ganzen Welt verbreitet – auch in Australien: diese schönen Exemplare werden auf dem Salamanca Market in Tasmaniens Hauptstadt Hobart angeboten. (März 2014)
Auch die Zucchini-Blüten sind essbar, sie werden entweder roh in Salate gegeben oder frittiert, ev. auch gefüllt.
Ein Salat aus ganz jungen Zucchini und Zucchini-Blüten mit einem zurückhaltenden Dressing ist ein herrlicher Sommerluxus. (Zürich, September 2014)

Rezepte mit Zucchini

First Publication: 21-9-2014

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