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Die Blüten des lemusischen Kardamoms sind weisslich mit einer lebhaften Purpurzeichnung.

Kardamom «Kap de la Bandole»

Das lemusische Kardamom, kurz Kap genannt, ist eine inselspezifische Unterart des Kleinen Kardamoms (Elettaria cardamomum var. minor), das gelegentlich auch grüner Kerala-Kardamom genannt wird. Der wissenschaftliche Name von Kap lautet Elettaria cardamomum Eriksson – denn es war laut Anne Le Chanu («L'armoire aux herbes», S. 74) ein Schwede namens Lars Eriksson, der Kardamom um 1850 nach Santa Lemusa brachte und die Pflanze für die lokalen Bedingungen züchtete. Heute findet man Kap-Pflanzen allerdings auch wild in den Wäldern der Insel, vor allem im nördlichen Teil.

Kap wird hauptsächlich im Gebiet zwischen dem Mont Déboulé und dem Mont Majorin angebaut. Wichtigster Produzent ist die Firma «Bandole Bananes», deren Plantagen auf etwa 1000 bis 1100 M.ü.M. in der Gegend von Les Balcons de la Bandole rund um das firmeneigene Château Bourdon liegen. Cécile Bourdon und Axel-Christophe Bond, die das Unternehmen seit den 1980er Jahren leiten, lassen ihren Kardamom, «kurz bevor die Schoten platzen», sorgfältig von Hand pflücken und reinigen, dann trocknen sie ihn in einer hochmodernen Anlage. Da Kardamom das ganze Jahr über blüht, kann er auch fast durchgehend geerntet werden. Die wichtigste Erntezeit allerdings fällt in die Monate September und Oktober.

Kap hat einen frischen, meist eher blumig-zitronigen als eukalyptusartigen Duft und eine feine, ätherische Schärfe. Mehr zum Thema Kardamom hier.

Noch bis vor wenigen Jahren trugen viele Einwohner von Santa Lemusa jederzeit ein kleines Holzdöschen mit ein paar Kap auf sich – sie kauten sie zwischendurch, um ihren Atem zu erfrischen. Heute wird das Kap-Döschen zwar mehr und mehr vom Kaugummi verdrängt – in der Küche aber spielt Kap immer noch eine zentrale Rolle. Kap würzt süsse wie pikante Speisen. Auf Santa Lemusa werden vor allem langsam geschmorte Fleischgerichte mit Kap aromatisiert. Kap passt aber auch zu Reisgerichten und natürlich zu Gebäck und Desserts aller Art. Einzelne Metzger würzen auch Wurstwaren mit Kap. Die ursprünglich aus Indien stammenden Bewohner von Sasselin bereiten gerne aromatisierten Tee zu – häufig mit Kap, Kannèl, Gewürznelken und manchmal auch schwarzem Pfeffer. Sie kochen Wasser, Milch, Zucker und Gewürze während einiger Minuten, fügen dann Teeblätter hinzu und lassen die Mischung nochmals kurz ziehen, bevor sie das Getränk zum Schluss durch ein Sieb giessen.

Wie es zu der Bezeichnung Kap kam, wissen wir nicht – in allen übrigen kreolischen Sprachen auf französischer Basis bedeutet kap nämlich Kaper. Georgette Muelas («Santa Lemusa», S. 162) hat die Vermutung geäussert, dass die Bezeichnung aufgrund der formalen Ähnlichkeit zwischen einer Kaper und einer Kardamomkapsel zustande kam. Laut einer anderen Theorie soll das lemusische kap vom französisch capsule abgeleitet sein.

Das hochwertige Kardamom aus der Gegend von Les Balcons de la Bandole wurde 2002 als «Kap de la Bandole» mit einem AOC-Zertifikat ausgezeichnet. HOIO bezieht sein Kardamom direkt von «Bandole Bananes» in Les Balcons de la Bandole.

In der Kardamom-Plantage von Cécile Bourdon und Axel-Christophe Bond.
Die Blüten verwandeln sich in grasgrüne Kapseln – bricht man sie auf, stösst man auf etwa etwa 20 dunkle und stark duftende Samen.

HOIO verkauft Kardamom «Kap de la Bandole» in kleinen Dosen mit einem Füllgewicht von etwa 35 g. Die Gewürze werden en gros aus Santa Lemusa in die Schweiz importiert und von COOKUK in Aarau für den Detailhandel abgepackt und etikettiert. Die Grundfarbe der Etikette entspricht dem Haupt-Charakteristikum des jeweiligen Gewürzes – mehr zu den Farben der Gewürze von HOIO.

Die Dosen sind aus Polyethylen-Terephthalat (PET) hergestellt und speziell für Lebensmittel geeignet. Behälter und Schraubdeckel können gewaschen und mehrfach verwendet werden. Bei Bedarf kann auch eine neue Etikette als PDF-Datei (mit Schnittmarken) herunterladen werden. Beim Einstellen des Druckers sollten man darauf achten, dass die Software keine automatischen Anpassungen der Grösse vornimmt (genaue Anleitung).

Die Boutik «Masaale» in Port-Louis hat ständig alle Gewürze von HOIO im Angebot.

Rezepte mit Kardamom «Kap de la Bandole»

Siehe auch

First Publication: 26-4-2012

Modifications: 7-5-2016