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Kanada produziert rund neunzig Prozent des weltweit konsumierten Ahornsirups, die Provinz Quebec allein fährt etwa Dreiviertel der Welternte ein. Ein Ahornblatt und Eisstrukturen im Nationalpark La Mauricie nördlich von Montreal. (November 2014)

Ahornsirup

Eine Zutat zu Peter Polters Episoda 141108 La Mauricie Lac du Pimbina

Und das weiss das Lexikon

Ahornsirup* wird aus dem Saft vor allem des Zucker-Ahorns (Acer saccharum) oder des Schwarzen Ahorns (Acer nigrum) hergestellt. Zur Gewinnung des Saftes bohrte man früher den Baum an, schob eine Kanüle hinein und hängte einen Kessel darunter. Heute wird der Saft meist über ein System aus Plastikschläuchen kreuz und quer durch den Wald transportiert, um schliesslich an zentraler Stelle zusammenzulaufen. Danach wird der Saft in speziellen Anlagen und unter strenger Überwachung während Stunden heruntergekocht bis ein Sirup mit einem Zuckergehalt von 66% oder mehr entstanden ist. Zum Schluss wird dieser Sirup gefiltert und verpackt. Der Sirup kann auch weiter eingedickt werden bis er zu einer Art klebrigem Zucker kristallisiert. Davidson («Oxford Companion to Food», Kapitel Maple sirup) weist indes darauf hin, dass aus Ahornsaft kein wirklich trockener Zucker gemacht werden könne: «because the sugar consists partly of dextrose and fructose, which are highly reluctant to crystallize.»

Gewöhnlich sind die Bäume, wenn sie zum ersten Mal angezapft werden, wenigstens 30 Jahre alt mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm. Pro Jahr werden etwa 10 Prozent des Saftes aus einem Baum entnommen. Dickere Bäume kann man an bis zu vier Stellen anzapfen. Jede Stelle liefert pro Saison durchschnittlich etwa 40 Liter Saft.

* Es gibt erstaunlich viele Bücher zum Thema Ahornsirup. Zwei waren uns beim Verfassen dieses Kapitels besonders hilfreich: «Maple Sugar» von Tim Herd und «How to Make Maple Syrup» von Alison and Steven Anderson.

Charakter und Verwendung

Ahornsirup ist ein typischer Bestandteil der nordamerikanischen und vor allem auch der kanadischen Küche, wo er namentlich zu Waffeln, Pancakes oder Eiscreme gereicht wird und Teil vieler Süssspeisen (etwa Fudges) ist. Er kommt indes auch in salzigen Rezepten zur Anwendung – namentlich zum Beispiel in Fleischmarinaden oder Gemüseglasuren. Eine kanadische Besonderheit ist «Maple in the Snow» – dieses Ahorn-Bonbon stellt man her, indem man noch stärker eingekochten Sirup in frischen Schnee tropfen lässt, wo er zu einem leicht zähen Konfekt erstarrt.

Ahornsirup wird immer häufiger illegal gepanscht oder es wird legal Maissirup mit etwas Ahornsirup aromatisiert und als «Maple-flavoured Syrup» verkauft. Echter Ahornsirup ist mit einem Gütesiegel gekennzeichnet, auf dem ein Ahornblatt abgebildet ist.

Spektakulärer Rückzug: Manche Blätter des Ahorns weisen im Herbst äusserst vielgestaltige Verfärbungen auf. Dieses Exemplar haben wir Ende November in Zürich gefunden – die Ahorn-Art ist uns allerdings unbekannt. (2014)
Es gibt kaum ausreichend Worte, all die Nuancen der herbstlichen Verfärbung des Ahorns zu beschreiben. Diese Blätter haben wir Ende November in Zürich gefunden. (2014)
Ahorn kann über eine lange Zeit regelmässig angezapft werden – ohne nachhaltig Schaden zu nehmen. Stamm des Zuckerahorns, der im Botanischen Garten von Zürich steht. (November 2014)
Ein Blatt des Zuckerahorns, das schon einige Tage am Boden lag. (Zürich, November 2014)
Das Schild einer Erablière in der Nähe des Dorfes Grand-Mère am südlichen Ende des Nationalparks La Mauricie. (November 2014)

Rezepte mit Ahornsirup

First Publication: 26-11-2014

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