Salzzitronen spielen vor allem in der nordafrikanischen Küche eine zentrale Rolle. In Marokko zum Beispiel werden Salate, Fisch- und Fleischgerichte, Tajine und Tangia mit Citrons confits oder Hammed masseyer gewürzt. Auch in Israel und in den Küchen der Türkei, des Libanon sowie der arabischen Halbinsel kommen sie vor. Eingelegte Zitronen haben eine gelatinöse Konsistenz und grundsätzlich einen dichten, zurückhaltend säuerlichen und leicht salzigen Geschmack, dem immer auch etwas leicht Künstliches eigen ist – es gibt indes sehr unterschiedliche Qualitäten. Ganz eingelegte Zitronen haben manchmal einen etwas zu heftig am Putzmittel erinnernden Geschmack – was daher rührt, dass sie oft in salziger Zitronensäure oder auch Essigsäure schwimmen. Solche Zitronen sollten in der Regel vor Verwendung abgespült werden. Es gibt aber auch ganz eingelegte Zitronen, die ein sehr feines Aroma haben – und mitsamt dem Jus verwendet werden können. Sind die Zitronen in Schnitzen eingelegt, dann kann man sie meist mitsamt dem Saft verwenden.
Man kann Salzzitronen auch selbst herstellen. Rezepte gibt es wie Sand am Meer – sie alle folgen dem Prinzip der Milchsäuregärung. Marokkanische Kochbücher empfehlen meist den Einkauf von möglichst dünnschaligen Sorten wie der Meyer-Zitrone oder lokalen Früchten wie Boussera oder Doqq (Citrus beldi). In Mitteleuropa hat man eine solche Auswahl nur selten. Man kann Salzzitronen aber auch mit den bei uns verbreiteten Früchten herstellen. Einige Kochbücher empfehlen, Zitronen mit dickerer Schale erst mehrere Tage in Wasser einzulegen und das Wasser täglich zu wechseln – es geht aber auch ohne diesen Schritt. Dass man für die Herstellung von Salzzitronen besser Früchte in Bio-Qualität verwendet, versteht sich von selbst.
Bisher sind wir bei der Herstellung von Salzzitronen nach der folgenden, eher traditionellen Methode vorgegangen: 4 Zitronen unter heissem Wasser waschen, abtrocknen, Stilansatz sowie Blüte abschneiden und in Achtel zerlegen. Die Schnitze in Salz wenden und in ein sauberes Schraubglas schichten – und zwar so, dass sie möglichst eng beieinander liegen. Zwei Chilis und ein paar Körner Piment dazu quetschen. Pressen, um möglichst alle Luft aus dem Glas zu bekommen. Mit dem Saft von 1 bis 2 Zitronen auffüllen und mit zwei Esslöffel Olivenöl ‹verschliessen›. Das Öl sollte auf den Zitronen einen Film bilden. Darauf achten, das Glas möglichst vollständig zu füllen. Glas etwa 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, dann in den Kühlschrank stellen.
Heute stellen wir die Salzzitronen nach einer einfacheren Methode her, die nachfolgend beschrieben wird.
Das hier vorgestellte Rezept entstand in Zusammenarbeit mit Susanne Vögeli (Cookuk).
Fermentierzeit wenigstens 2 Wochen
First Publication: 7-7-2014
Modifications: 25-7-2015, 28-4-2016