Geschichte. Der Ölbaum (Olea europea L var. europea; engl. olive tree; franz. olivier; span. olivo; ital. olivo) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen des Mittelmeergebiets und bestimmt sehr wesentlich den Charakter verschiedener Agrar-Landschaften. Der Baum liefert Steinfrüchte, die als Oliven ganz verzehrt werden oder aus deren Mesokarp ein Öl gewonnen wird. Laut Wolfgang Franke («Nutzpflanzenkunde», S. 145) leitet sich die Kulturform von der mediterranen Wildsippe (var. sylvestris) ab und wurde bereits von den Semiten, Ägyptern, Griechen und Römern genutzt. Bis heute werden die meisten Oliven im Mittelmeergebiet angebaut – unterdessen finden sich aber auch Ölkulturen in Australien, Japan, Kalifornien, Südamerika und Südafrika. Eine ausführliche Darstellung der Geschichte des Olivenölanbaus und Porträts der verschiedenen Anbaugebiete finden sich in Tom Muellers grossem Olivenöl-Buch «Extra Vergine».
Pflanze. Der Ölbaum ist immergrün und trägt ungeteilte, schmal-elliptische Blätter, die oberseits graugrün, unterseits silbrig weiss sind und nach zwei Jahren abfallen. Der Baum kann 20 m hoch wachsen und entwickelt eine weit ausladende Krone. Er kann mehrere hundert Jahre alt werden und bildet auch dann noch neue Äste, wenn das Innere des Stammes abstirbt und hohl wird. Aus den Achseln der gegenständigen Blätter entspringen zwischen Februar und März Knospen, die sich im Juni in vierzählige, gelblichweisse Blüten verwandeln. Sie enthalten zwei Staubblätter und einen oberständigen Fruchtknoten mit vier Samenanlagen, aus denen sich nach Windbestäubung eine zum Samen entwickelt. Die Früchte reifen zwischen Oktober und Dezember und werden erst grün und dann blauschwarz.
Anbau. Ölbäume ertragen Temperaturen von bis zu 40º – reagieren aber empfindlich auf Frost, vor allem auf plötzliche Kälteeinbrüche. «Andererseits bedarf der Ölbaum zur Blühinduktion eher winterlicher Kälte zwischen 0 und 10º, an die er sich aber im Herbst bei allmählich sinkenden Temperaturen aktiv anpasst. Längere Frostperioden überleben Ölbäume nicht.» (Franke, S. 145) Ölbäume wachsen am besten auf mageren, kalkhaltigen Böden. Die Bäume bringen durchschnittlich 60-65 kg Früchte pro Jahr, «allerdings alternierend, d. h. in einem Jahr mit reichem, im folgenden Jahr mit schwachem Fruchtansatz. Erste Erträge fallen im Alter von 8-10 Jahren an, Höchsterträge zwischen dem 60. und 100. Lebensjahr. Man rechnet im Mittel mit 14-16 L Öl je 100 kg Früchte.» (Franke, S. 145) Etwas andere Zahlen liefert Tom Mueller («Extra Vergine», gegen Ende des «Vorworts»): «Jeder Baum produziert pro Ernte 40 bis 50 Kilo Oliven, die ungefähr 15 Prozent ihres Gewichts in Öl abwerfen – also 6 bis 7,5 Kilo pro Baum oder 6,6 bis 8,2 Liter Öl (ein Liter Öl wiegt 0,91 Kilo).»
Ernte. Die Früchten sollten kurz vor der Vollreife (Dezember bis Januar) geerntet werden «weil von da an der Ölgehalt im Mesokarp der Früchte, der bis zu 50% beträgt, nicht weiter ansteigt, die Neigung zum ranzig werden des Öls dagegen zunimmt» (Franke, S. 145). Das beste Öl bekommt man, wenn die Früchte von Hand gepflückt werden – was allerdings sehr aufwendig ist. Fallen die Früchte von selbst ab, werden sie abgeschüttelt oder mit Rechen vom Baum geholt, können sie Druckschäden erleiden – und «Druckstellen lösen Enzymprozesse aus, die zersetzend wirken und Geschmack und Aroma des Öls beeinträchtigen» (Tom Mueller, Kapitel «Industrielles Öl»).
Verarbeitung. Nach dem Pflücken werden die Früchte mit Hilfe rotierender Messer püriert und dann zentrifugiert – die klassische Granitmühle kommt heute nur noch selten zum Einsatz. Das Püree besteht aus winzigen Tröpfchen Olivenöl, Wasser aus der Frucht und festen Fruchtbestandteilen. In dieser Mischung unterliegt das Öl laut Gernot Katzer («Picantissmo», S. 186) «manigfaltigen Abbauprozessen, die unter anderem zur Bildung freier Fettsäuren führen – nur schnelle und handwerklich einwandfreie Weiterverarbeitung garantiert ein hochwertiges Öl». In weiteren, warmen Verarbeitungsschritten wird (laut Franke, S. 145) ein noch als Speiseöl geeignetes Produkt gewonnen. Das Resultat weiterer Extraktionen mit erhöhten Temperaturen kann dann nur noch als Brenn-, Schmier- oder Seifenöl verwendet werden. Die Presskuchen enthalten auch immer noch rund 10% Öl, das mit Hilfe von Hexan extrahiert wird.
Qualitätsstufen. Öl, das bei höchstens 27º entsteht, heisst traditionell «extra vergine» in Italien, «parthéno» in Griechenland. Laut Katzer unterscheidet man heute ausserdem «natives Olivenöl extra» mit weniger als 0.8% freien Fettsäuren und «natives Olivenöl» mit bis zu 2% freien Fettsäuren. Tom Mueller («Glossar») unterscheidet drei Qualitätsstufen:
– «Nativ extra»: «Die höchste Qualitätsstufe von Olivenöl.» Solches Öl muss «eine Reihe chemischer Voraussetzungen erfüllen (ein Gehalt an freien Fettsäuren von höchstens 0,8 Prozent, eine Peroxidzahl von maximal 20 Milliäquivalenten Sauerstoff pro Kilogramm, etc.) und einen Panel-Test bestehen […], der nachweist, dass es ein erkennbares Mass an Olivenfruchtigkeit aufweist und frei von Geschmacksfehlern ist.»
– «Nativ»: «Die mittlere Qualitätsstufe von Olivenöl zwischen «nativ extra» und dem minderwertigen «Lampantöl», die alle drei fachlich als native Olivenöle bezeichnet werden. Das einst handelsübliche native Olivenöl ist in den letzten Jahren weitgehend aus den Regalen verschwunden, da die Qualität (und der Preis) von nativem Olivenöl extra de facto gesunken ist und viele vormals «native» Olivenöle heute als «nativ extra» etikettiert werden.»
– «Lampantöl» – «Wörtlich ‹Lampenöl› vom italienischen Wort lampa (‹Lampe›). Die niedrigste Stufe auf der Qualitätsskala […] für Olivenöl. Nach geltendem Recht ist es für den Verzehr ungeeignet und muss raffiniert werden, bevor es als Nahrungsmittel verkauft werden darf.»
Zu immer noch oft verwendeten Begriffen wie «erstgepresst» oder «kaltgepresst» merkt Tom Mueller («Anhang») an: «Da die meisten Nativ-extra-Öle heute zentrifugiert werden, sind sie gar nicht ‹gepresst›. Ausserdem stammt natives Olivenöl extra grundsätzlich aus der ersten Verarbeitung der Olivenmaische.»
Manipulationen und Betrügereien. Es gibt nur wenige Bereiche in der Lebensmittelbranche, wo so viel geschummelt und betrogen wird wie beim Olivenöl. Tom Muller geht in seinem Buch so ausführlich auf dieses Thema ein, dass man nach der Lektüre doch ein wenig irritiert ist – ziemlich am Anfang (Kapitel «Die Ölbosse») fasst er zusammen: «Olivenöl gehört zu den Lebensmitteln in der EU, die am häufigsten verfälscht werden. Innerhalb Europas ist das Problem vor allem in Italien akut, dem führenden Importeur, Verbraucher und Exporteur von Olivenöl und dem Zentrum des globalen Olivenölhandels. (In den letzten 20 Jahren hat Spanien mehr Öl produziert als Italien, doch viel spanisches Öl wird nach Italien verbracht, dort abgefüllt und legal als italienisches Öl verkauft.) […] Geschummelt wird oft durch direkte Beimischung minderwertiger Pflanzenöle, die mit Pflanzenextrakten aromatisiert und gefärbt werden und in Dosen und Flaschen mit italienischen Flaggen oder Abbildungen des Vesuvs unter klangvollen Namen erfundener Hersteller verkauft werden. Raffinierterer Betrug […] findet gewöhnlich in High-Tech-Labors statt, wo diverse billigere Öle – aus Oliven, aber auch aus Saaten und Nüssen – so verarbeitet und gemischt werden, dass es mit chemischen Tests nur schwer erkennbar sind. Eine populäre Methode ist die ‹milde Desodorierung›, durch die preiswertes Lampantöl von unangenehmen Geschmacks- und Geruchsmerkmalen befreit wird, indem es auf 40 bis 60 Grad Celsius erhitzt wird.»
Mischung oder sortenreines Öl. Laut Gernot Katzer (S. 186) wird Olivenöl meist aus einer Mischung verschiedener Sorten und Reifegrade produziert, «denn sortenreinen Olivenölen fehlt die Ausgewogenheit im Geschmack». Für Tom Muller (Vorwort) hingegen stellen sortenreine Olivenöle eindeutig die höchste Stufe des Genusses dar – er beschreibt seine erste Begegnung damit in blumigen Worten: «Ich erfuhr, dass Öle aus verschiedenen Olivensorten oder Oliven derselben Sorte, die an verschiedenen Standorten angebaut worden waren, genau so unterschiedlich sind wie Wein aus verschiedenen Trauben: Das strohfarbene Casaliva-Öl vom Gardasee schmeckte süsslich und liess einen Hauch von Pinienkernen und Mandeln erahnen, während das smaragdgrüne Moraiolo aus der mittleren Toskana so pfeffrig war, dass es mir die Tränen in die Augen trieb und wohlig in der Kehle brannte. Und tatsächlich, das Tonda Iblea aus den Hügeln im Südosten Siziliens hatte eindeutig eine Anmutung von grünen Tomaten und Artischocken […] Die Verkostung dieser Öle war wie ein Spaziergang durch einen botanischen Garten, eine Führung durch eine Parfumfabrik und eine ausgedehnte Tour durch Frühlingswiesen im offenen Cabrio – und das alles auf einmal: zu gleichen Teilen wissenschaftliche Analyse und ungenierter, andächtig zelebrierter Hedonismus.»
Kulturpflanzensorten. Tom Muller («Extra Vergine», Glossar) nennt als gängige Kulturpflanzensorten die folgenden Oliven: Arbequina, Ascolana, Barnea, Chemlali, Chétoui, Cobrancosa, Coratina, Cornicabra, Empeltre, Frantoio, Galega, Hojiblanca, Koroneiki, Leccino, Maurino, Manzanillo, Memecik, Mission, Pendolino, Picholine, Picual, Picudo, Sevillano, Souri und Taggiasca.
Aroma. Qualitätsvolles Olivenöl hat nach Tom Mueller («Extra Vergine» > «Glossar») drei aromatische Attribute – es schmeckt bitter, fruchtig und scharf (oder pfeffrig). Diese drei Eigenschaften werden laut Mueller auch «in der von IOC, EU, US-Landwirtschaftsministerium und vielen anderen Einrichtungen mitgetragenen Definition von nativem Olivenöl extra als wünschenswert bezeichnet.» Wobei namentlich die Bitterkeit auf das Vorhandensein von Antiokzidanzien hinweist und damit den gesundheitlichen Wert des Öls illustriert.
Einkauf und Lagerung. Gutes Olivenöl ist ein natürlicher Fruchtsaft und verliert also innerhalb von Monaten nach dem Pressen an Geschmack und Aroma. Dieser Vorgang wird noch beschleunigt wenn das Öl einmal in Flaschen abgefüllt ist. Mueller («Anhang») empfiehlt also beim Einkauf vor allem auf Frische zu achten: «Wählen Sie Öle, die kräftig und lebhaft riechen und schmecken und vermeiden Sie Noten und Gerüche wie modrig, ranzig, brandig, schmierölartig, fleischig, metallisch oder holzig. Achten Sie auch auf das Mundgefühl: Bevorzugen Sie Öle, die ein frisches sauberes Gefühl hinterlassen, und meiden Sie schleimige, derbe oder schmierige Öle.»
Kochen mit Olivenöl. Es gibt Köche, die grundsätzlich nur mit nativem Olivenöl extra kochen – was nicht unbedingt sinnvoll ist. Zum Dünsten, Anschwitzen oder leichteren Braten ist hochwertiges natives Olivenöl extra auch Laut Tom Mueller («Anhang») eine gute Wahl, «solange es den Geschmack des Bratguts nicht überdeckt». Für scharfes Anbraten bei hohen Temperaturen oder zum Frittieren ist es «unwirtschaftlich und womöglich sogar kontraproduktiv, weil durch das Erhitzen manchmal herbe Noten im Öl hervorgehoben werden. Ausserdem werden viele Geschmacks- und Aromastoffe flüchtig und entweichen.» Besonders ist darauf zu achten, dass das Öl nicht den Rauchpunkt erreicht – die Temperatur also, bei der das Öl anfängt zu qualmen und «unerwünschte ungesunde Nebenprodukte entstehen». Namentlich in Büchern zur chinesischen Küche liest man oft «Öl im Wok erhitzen bis es raucht» – da ist der Einsatz von Olivenöl sicher fehl am Platze.
Kulinarik. Olivenöl wird heute in vielen Küchen der Welt auf ganz unterschiedliche Weise verwendet. Den höchsten Verbrauch haben laut Mueller (Kapitel «Oliven heilig und profan») mit 21 Litern pro Kopf und Jahr die Griechen, derweilen die Italiener und Spanier nur 13 Liter verbrauchen – und die Briten gerade mal ein Literchen. Einiges zur Kulinarik von Olivenöl fasst Gernot Katzer («Picantissmo», S. 188, 189) zusammen.
Es gibt an die hundert Rezepte auf diesen Seiten, in denen Olivenöl zum Einsatz kommt. Bei einigen Speisen aber kommen seine aromatischen Qualitäten ganz besonders gut zur Geltzung – zum Beispiel:
Am Montag, 7. Oktober 2013 haben wir in Zürich gemeinsam mit zwei auswärtigen Testpersonen eine blinde Olivenöl-Verkostung durchgeführt. Wir haben 14 Olivenöle aus drei grossen Schweizer Supermärkten probiert und auf einer Skala von 1 (schlechteste Note) bis 6 (Bestnote) bewertet. Für diesen Versuch haben wir Öl aus Italien, Griechenland und Spanien eingekauft – sechs biologisch produzierte Öle, zwei eher günstige Produkte und ein paar Spitzen-Erzeugnisse. Preislich reichte die Spannweite von Franken 7.90 pro Liter bis Franken 103.60 pro Liter.
Wir sind keine Experten und haben also auch keine professionellen Kriterien für die Beurteilung von Olivenöl. Es kann deshalb durchaus sein, dass unser Geschmacksbild von den zahllosen Designer- oder Pantscher-Ölen geprägt ist, mit denen uns die Öl-Industrie seit Jahren den Sinn für natürliches Olivenöl verdirbt. Aber auch eine manipulierte Wahrnehmung kann aufschlussreich sein – so hoffen wir zumindest. Und die Resultate unserer Verkostung waren für uns zuindest in Teilen sehr überraschend.
An der Verkostung nahmen teil: Eveline Suter, Bettina Bärtsch und ein Mitglied der HOIO-Redaktion.
Die Abschnitte zu den einzelnen Erzeugnissen sind wie folgt gegliedert:
Bezeichnung gemäss Flasche oder Etikette
Angaben des Hersteller auf Flasche oder Beipackzettel
Ort des Kaufs und Preis
Beurteilung
Note: Gesamtnote (Einzelnoten der Tester)
1 Griechisches Olivenöl extra vergine
Bio-Qualität. Hergestellt in Griechenland. Kalt gepresstes Olivenöl mit max. FFa 0.5%. Olivenölpreis der «BioFach» 2013.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Migros» in Zürich (5 dl Fr. 8.60 – 17.2/L).
Beurteilung: In der Nase hat es einen fröhlich fruchtigen Duft – von einem Tester wird es als eher neutral empfunden. Im Mund ist es leicht bitter, auf eine helle Art fruchtig – bleibt aber etwas hinter den Versprechungen der Nase zurück. Kein penetrantes Öl, eher ein feineres – mässig interessant bis interessant.
Note: 4.8 (5, 5, 4.5)
2 Italienisches Olivenöl extra vergine
Bio-Qualität. Kalt gepresstes Olivenöl mit max. FFa 0.5%. Hergestellt in Italien, abgefüllt in der Schweiz.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Migros» in Zürich (5 dl Fr. 8.60 – 17.20/L).
Beurteilung: In der Nase ist es zurückhalten, leichter Duft nach grünen Oliven. Im Mund hat es kaum Frucht und ist auch nur wenig bitter – hat aber einen aggressiven Oberton. Die Bitterkeit ist nicht gut eingebunden – frei radikal sozusagen. Im Abgang ist eher bitter, leicht scharf.
Note: 2.8 (1, 3.5, 4)
3 Olio extra vergine da olive Biancolilla
Migros-Sélection. Olivenöl extra vergine. Max. FFa 0.2%. Elaboré en Italie. Stammt laut Beipackzettel aus dem Hochland von Sizilien.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Migros» in Zürich (2.5 dl Fr. 12.80 – 51.20/L).
Beurteilung: Die Flasche liess sich auch mit Messer und Zange nicht öffnen.
Note: -
4 Huile d'olive grecque Koroneiki
Migros-Sélection Olivenöl extra vergine. Max. FFa 0.2%. Elaboré en Italie. Stammt laut Beipackzettel von der Koroneiki-Olive aus der Region Mani am Fusse des Taygetos-Gebirges und wird «in einer der letzten echte Steinmühlen im malerischen Dörfchen Malta kaltgepresst».
Gekauft im Oktober 2013 bei «Migros» in Zürich (2.5 dl Fr. 12.00 – 48.00/L).
Beurteilung: In der Nase wird es von einem Teil der Tester als eher unangenehm empfunden – schimmlig, ranzig, alt. Andere finden es eher grün oder auch zurückhaltend. Im Mund ist es sehr bitter, fast scharf, stark, fast pfeffrig – das wird je nachdem eher als angenehm empfunden oder als fies («Meuchelmord ohne Vorankündigung»).
Note: 4.2 (3, 4.5, 5)
5 Italienisches Olivenöl extra vergine
Bio-Qualität. Kalt gepresstes Olivenöl mit max. FFa 0.6% (0.6 g / 100 ml). Hergestellt in Italien, Oleificio Sabo in Manno.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Coop» in Zürich (5 dl Fr. 8.10 – 16.20/L).
Beurteilung: Für die Nase duftet das Öl je nach Tester mittelstark bis stark – manche machen eine grüne Note aus. Im Mund wird es je nachdem als leicht bitter bis mittelbitter empfunden – mit kaum wahrnehmbarem Binnenaroma. Ein eher langweiliges, durchschnittliches Öl.
Note: 4.5 (4.5, 4.5, 4.5)
6 Filippo Berrio Olio Extra Vergine di Oliva - Il Classico
Erste Güteklasse – direkt aus Oliven ausschliesslich mit mechanischen Verfahren gewonnen. Mischung von Olivenölen aus der europäischen Union. Verpackt von Filippo Berio in Massarosa (Lucca), Italy.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Coop» in Zürich (5 dl Fr. 7.95 – 15.90/L).
Beurteilung: In der Nase hat es etwas grünes, je nachdem riecht es nach Gras oder nach grünen Oliven, eher zurückhaltend. Im Mund ist es buttrig und zurückhaltend, mit wenig Charakter, aber auf eine nette Art, kaum bitter, unkompliziert bis öde.
Note 3.8 (3.5, 3.5, 4.5)
7 Griechisches Olivenöl extra vergine
Bio-Qualität. Kalt gepresstes Olivenöl mit max. FFa 0.8% (0.8 g / 100 ml). Hergestellt in Griechenland, Lizenznehmer Nectra Food SA ind Cheseau, Suisse.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Coop» in Zürich (5 dl Fr. 8.95 – 17.90/L).
Beurteilung: In der Nase ist es sehr zurückhaltend – ev. riecht ein wenig nach einer angestandenen Heilcrème. Im Mund ist es pampig, ölig, wirkt als ob die Flasche schon lange offen wäre. Im Abgang ist es fast süsslich – aber auf eine Art, die einige als unangenehm, andere als langweil bezeichnen.
Note: 3 (3, 3, 3)
8 Spanisches Olivenöl extra vergine
Bio-Qualität. Kalt gepresstes Olivenöl mit max. FFa 0.5% (0.5 g / 100 ml). Hergestellt in Spanien, Lizenznehmer Coop Basel, Schweiz.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Coop» in Zürich (5 dl Fr. 10.50 – 21.00/L).
Beurteilung: Ein eher neutraler Duft – beim ersten Riechen kann man eine leicht süssliche Note erahnen. Im Mund ist es mild, wenig bitter, auf eine flüchtige Art fruchtig. Es wird von der Mehrheit der Tester als gutes Öl mit ziemlich reichhaltigem Geschmack empfunden – einem Tester ist es etwas zu langweilig.
Note: 5 (4.5, 5, 5.5)
9 Olivenöl extra vergine
Kalt gepresstes Olivenöl aus Italien, Spanien und Griechenland mit max. FFa 0.8% (0.8 g / 100 ml). Abgefüllt in der Schweiz.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Coop» (5 dl Fr. 3.95 – 7.90/L).
Beurteilung: In der Nase ist es ziemlich intensiv, wie frisch geschnittenes Gras – das wird unterschiedlich angenehm empfunden («altes Gras» finden die einen). Im Mund ist es wenig bitter, nicht scharf, auf eine oberflächliche Art unkompliziert – aber auch langweilig, ohne Ecken und Kanten.
Note: 3.5 (4, 3.5, 3)
10 Olio Extra Vergine di Oliva – Leccio Superiore Cartoceto D.O.P.
Coop «Fine Food». Laut Beipackzettel Olivenöl aus dem «hügeligen Anbaugebiet rund um Cartceto in Mittelitalien. Es erstreckt sich entlang der Flaminia-Strasse senkrecht bis zum Meer bei Fano. Die alten, kräftigen Leccio-Olivennbäume sind im Besitz einer Familie, die eine reiche Erfahrung in deren Anbau hat und Öle der Spitzenklasse herstellt. Die grün bis pechschwarzen Leccio-Oliven, auch bekannt als Leccino – werden Ende Oktober von Hand gepflückt.»
Gekauft im Oktober 2013 bei «Coop» in Zürich (2.5 dl Fr. 16.90 – 67.60/L).
Beurteilung: In der Nase wird es sehr unterschiedlich empfunden – teils sehr neutral, teils markant ölig, etwas ältlich. Im Mund ist es nicht sehr fruchtig – es wird immer bitterer. Im Abgang ist es bitter und scharf. Im Mund ein raues, ruppiges Öl («Wolf im Schafspelz»). Aber man bekommt nichts für die Ruppigkeit – da ist kein Gewinn dahinter.
Note: 3.5 (3, 3.5, 4)
11 Rincón de la Subbética – Aceite de Oliva Virgen Extra
Bio-Qualität. Priego de Córdoba DOC. Hergestellt von Almazares de la Subbética in Caracabuey (Córdoba- España). Aceite de Oliva de categoria superior obtenido directamente de aceitunas y sólo mediante procedimientos macánicos.
Gekauft im Oktober 2013 bei «Coop» in Zürich (2.5 dl Fr. 25.90 – 103.60/L).
Beurteilung: In der Nase hat es einen ostentativen Oliven-Öl-Duft, es wirkt parfümiert, barock stinkig, unangenehm. Im Mund ist es zunächst völlig neutral, dann auf eine seltsame Art parfümiert und auf eine unmotivierte Art bitter – es hinterlässt einen adstringierenden Eindruck im Mund und einen seltsamen Nachgeschmack.
Note: 2 (2, 1, 3).
Im Nachhinein: Trotz der schlechten Beurteilung haben wir diese Flasche in unserer Küche stehen gelassen und bei Gelegenheit ein paar Tropfen über einen heissen Romanesco geträufelt – es hatte ein herrlich-würziges Aroma. Auch auf einem Wildschweinschinken und einem Ricotta-Käse machte es wenig später eine sehr gute Figur. Das hat uns doch erstaunt – und es zeigt, wie relativ solche Verkostungen notgedrungen sind.
12 Olio Extra Vergine di Oliva – Buom Olio – Benza
Estratto a freddo da olive di monocultivar Taggiasca. Erste Güteklasse. Prodotto Italiano, da olive coltivate in Italia. Produziert und abgefüllt von Benza Frantoiano in Imperia (Italia).
Gekauft im September 2013 bei «Coop» in Zürich (2.5 dl Fr. 12.95 – 51.80/L).
Beurteilung: Das Öl riecht sanft, eher stumpf, mottig – zurückhaltend, einige finden es depressiv, andere ernst. Im Geschmack entwickelt es für einige eine passiv-aggressive Note. Im Mund ist es bitter und pfeffrig – im Abgang richtig scharf, was einige heimtückisch finden, andere rassig.
Note: 3.8 (5.5, 3.5, 2.5)
13 Olio Extra Vergine di Oliva – Chiarello
La raccolta delle olive aviene esculsivamente a mano. Produziert von der Azienda Agricola Pietro Cirrincione in Baucina (PA, Italia). Distribution durch Chiarelle in Volketswil (ZH, Schweiz).
Gekauft im Oktober 2013 bei «Globus» (2.5 dl Fr. 12.90 – 51.60/L).
Beurteilung: Das Öl hat einen intensiven, schön fruchtigen Duft, etwas fröhliches, sonniges. Im Mund ist es nur ganz leicht bitter, feiner als es die Nase erwarten lässt, fruchtig aber nicht langweilig.
Note: 5.7 (6, 5.5, 5.5)
14 Olio Extra Vergine di Oliva – Fructus
100% italienisches Öl, erste Güteklasse, direkt aus Oliven ausschliesslich mit mechanischen Verfahren gewonnen. Produziert von Ardoino l'Oliandolo in Imperia Oneglia (Italia).
Gekauft im Oktober 2013 bei «Globus» (1 dl Fr. 5.80 – 58.00/L).
Beurteilung: In der Nase ist das Öl kaum wahrnehmbar – ein Tester findet es riecht nach Schaf oder nach Bio-Pullover. Im Mund ist es (nach der Nase) überraschend aromatisch, mit einer schönen Frucht, butterig, eine Idee von Mandel. Bitter – aber auf eine angenehme Art. Es hinterlässt einen sehr angenehmen, butterigen Nachgeschmack. Das einzige ungefilterte Öl der Reihe.
Note: 5.3 (5.5, 5, 5.5)
First Publication: 18-9-2013
Modifications:9-10-2013