Im Herbst 2003 präsentiert José Maria im Kunsthaus Langenthal das Verfahren der Dagographie – eine fotografische Technik aus Santa Lemusa, die in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten ist. Anlass dazu bietet eine Ausstellung mit dem Titel «Loch statt Linse – die Camera obscura in der aktuellen Schweizer Kunst» (4. September bis 9. November 2003). Auch die Dagographie beruht auf dem Prinzip der Camera obscura-Fotografie – mit einem wesentlichen Unterschied: An der Stelle eines lichtempfindlichen Papiers oder Films, wie bei herkömmlichen Lochkameras, werden beim dagographischen Prozess fotosensible Speiselinsen verwendet. Im Katalog zu der Ausstellung schildert José Maria, wie die Technik erfunden wurde und nach welchen Prinzipien sie funktioniert («Loch statt Linse – die Camera obscura in der aktuellen Schweizer Kunst». Katalog Kunsthaus Langenthal, 2003. S. 50, 51.). In der Ausstellung selbst präsentiert er die Rekonstruktion einer dagographischen Apparatur mitsamt Zubehör sowie einige Bildbeispiele. Die Materialien werden anschliessend vom Musée historique in Santa Lemusa übernommen und im Winter 2003 / 2004 im Rahmen einer kleinen Sonderausstellung im ehemaligen Couvent St. François präsentiert (Kurator ist Michel Babye). In dieser neuen Form ist die Schau dann im Herbst 2004 auch Teil der Installation von HOIO im Kunsthaus Baselland in Muttenz.
First Publication: 9-2003 (vormals PJ050)
Modifications: 13-3-2009, 17-6-2011