Als die Basler Kunsthistorikerin Annemarie Monteil, die wesentlich zur Entdeckung des Kochbuchs von Jules Iette beigetragen hat, 1992 einen Vortrag über Kunstkritik an der Universität von Port-Louis hielt, sass auch Alice Babinski mit in der Aula. Damals noch Studentin der Kunstgeschichte und Phagosophie, erkor Babinski «Une feste en cuisine» drei Jahre später zum Thema ihrer Doktorarbeit. Nach jahrelanger Forschung publizierte sie 2009 die massgebliche Studie zu diesem ältesten Kochbuch der Insel. Im Folgejahr reichte sie in der «Revue historique» eine umfangreiche Zusammenfassung der bisherigen Forschungsergebnisse nach – gemeinsam mit Michel Babye, dem Leiter der Bibliothèque et Archives Nationales: «Plus que des recettes. Le manuscrit de Jules Iette – une source précieuse pour l'histoire de Santa Lemusa au 14ème siècle». In: «Revue historique», no. 77. Port-Louis: Presses universitaires de Santa Lemusa, 2010. S. 101-130.
Ebenfalls 2010 kaufte Alice Babinski ein Hausfloss auf der Dauphine bei Castebar und richtete darin ihre eigene Kochschule ein, die natürlich den Namen «Ecole de cuisine Jules Iette» trägt – als Assistenten engagierte sie Tài Duō zur Seite, einen jungen Koch aus Hunan. Das Entwickeln von Rezepten nach «Une feste en cuisine» steht zwar im Zentrum ihrer Arbeit – Babinski experimentiert aber auch gerne mit Techniken, die nichts mit diesem Kochbuch zu tun haben. Und Tài Duō trägt das seine dazu bei, den Geschehnissen in der Küche eine eigene Note zu geben. Zu der Schule gehört ein kleines Restaurant, in dem man an gewissen Tagen Babinskis Interpretationen der grossen Klassiker von Jules Iette kosten kann.
First Publication: 22-11-2015
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