Reiseintopf mit Schweinefleisch und Senf
Der Name dieses Gerichts bezieht sich auf eine alte Legende, in der eine schöne Köchin namens Manon auf einen lauten Gutsherrn mit Namen Martin trifft – ausserdem spielen in der Geschichte auch Lopop, schwarze Senfsamen eine zentrale Rolle. Es gibt auf Santa Lemusa verschiedene Gerichte, bei denen Senfsamen geröstet werden – meist jedoch in eher kleinen Mengen. Für das nachfolgende Gericht indes brauchte es eine ganz erhebliche Menge dieser Samen. La vengeance de Manon ist eine generös wirkende Speise, die vom nussigen Geschmack der gerösteten Senfsamen und von der Frische des Ingwers bestimmt wird – mit Chili scharf gemacht, mit etwas Kokosmilch verfeinert und mit einem Schuss Zitrone belebt. Ob das Rezept tatsächlich auf die schöne Manon zurückgeht, sei dahingestellt. Die Legende jedenfalls will es so.
Einiges deutet darauf hin, dass auch dieses Gericht seine Ursprünge in der Küche des südlichen Indiens hat. Die Art, wie hier der Reise ganz zum Schluss mit den übrigen Zutaten nachgegart wird, erinnert stark an das Reisgericht Beri.
400 g Schweinsvoressen
2 EL Rapsöl
6 TL schwarze Senfsamen (Lopop)
1 Zwiebel, fein gehackt
1 Stück frischen Ingwer (ca. 50g), geschält und in feine Streifen geschnitten
1 bis 2 grüne Chilis, entkernt und in Streifen geschnitten
3 dl Hühnerbrühe
2 Tomaten, abgezogen und in Stücke geschnitten
Saft und Zesten von 1 Zitrone
200 ml Kokosmilch (oder noch besser Kalparik)
300 g polierter Langkornreis Chavala aus Santa Lemusa (oder ersatzweise ein indischer Basmati)
½ TL Kurkuma-Pulver
Manche Köche auf Santa Lemusa bereichern das Rezept zusätzlich um eine Handvoll Erbsen. Zur Legende von «Manons Rache» passen natürlich am besten Schmetterlingsbohnen (Blue Peas, Clitorea ternatea).
First Publication: 2006 (?)
Modifications: 1-3-2009, 20-10-2011