La Madonna coi bambini.
Teigwarensauce mit Sardinen und Sardellen, Fenchel und Safran, Rosinen und Pinienkernen – ein Rezept zu Peter Polters Episoda 110731 Palermo Carmine
Das Fest der Maria SS del Monte Carmelo gehört zu den ältesten religiösen Feiern der Stadt Palermo. Noch älter ist vielleicht das hier vorgestellte Rezept, in dem sich orientalische und europäische Elemente zu vermischen scheinen. Es erinnert darin an die Zeit um 1100 als die Normannenkönige Roger I & II in Sizilien eine kühne Synthese aus arabischer, byzantinischer und katholischer Kultur versuchten.
Die Pasta con le sarde ist vielleicht der Klassiker schlechthin der palermitanischen Küche. Erstaunlicherweise sind sich die meisten Rezepte recht ähnlich. Fenchel und Safran führen das Aroma an, dessen Basis eine verwegene Mischung aus salzigem Fisch und süssen Weinbeeren ist. In Palermo wird die Pasta con le sarde von April bis Oktober gekocht, wenn man in den Bergen wilden Fenchel und auf dem Markt frische Sardinen findet.
Wilder Fenchel ist ausserhalb Süditaliens kaum zu finden. Wir kochen das Gericht also mit dem Grün von gewöhnlichem Gartenfenchel. Zum Ausgleich geben wir ein paar getrocknete Wildfenchel-Früchte zu, die es auch ausserhalb Siziliens in spezialisierten Geschäften zu kaufen gibt. Traditionell wird die Pasta con le sarde natürlich mit frischen Sardinen zubereitet. Dosenware hat jedoch ein intensiveres Aroma, was uns gut zum Charakter des Gerichts zu passen schien.
2 TL Salz
50 g Fenchelgrün, geputzt und gewaschen
Knapp 2 EL getrocknete Rosinen, wenigstens 15 Minuten in Wasser eingeweicht
2 EL Olivenöl
1 kleine Zwiebel von etwa 70 g, gehackt
20 g gesalzene Sardellen (abgetropft), in Stücke geschnitten
2 EL Tomatenpüree
1 TL Safranfäden (0.4 g, ein Döschen)
20 g Pinienkerne
1 TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
1 TL wilde Fenchel-Früchte, im Mörser gemahlen
2 Dosen Sardinen in Öl oder im Einlegewasser (knapp 200 g abgetropft)
20 g Paniermehl (Semmelbrösel)
ca. 250 g Teigwaren (In Palermo nimmt man meist Bucatini, besonders dicke Spaghetti mit einem Loch in der Mitte)
Gegen Ende Kochzeit hat die Sauce die Tendenz, allzu dick und trocken zu werden – vor allem auch wenn man sie vor dem Mischen mit der Pasta einen Moment lang stehen lässt. Um sie leicht feucht zu halten, geben wir deshalb immer wieder ein paar EL von dem Fenchel-Pasta-Kochwasser zu.
First Publication: 9-9-2011
Modifications: 20-2-2012