Szene 21: Der Wundermann

Wie Hektor Maille hoffte, dass es mit Hilfe von Joshua gelingen könnte, frisches Regenwasser in alten Zinfadel zu verwandeln.

Ein Tag im Leben von Odette Sissay

13.45: Port-Louis, Vieux Port, Aquarium

Ein Mann wie Samson Godet liess sich nicht gerne erpressen – auch von einer Frau wie Odette nicht. Andererseits konnte sich ein Mann wie Samson Godet auch nicht vorstellen, nie wieder eine Frau wie Odette in seiner Küche zu sehen, die nackt am Herd stand und Tomatensauce mit Broccoli kochte.
«Gut. Ich werde es tun», sagte er: «Und wir werden während dieser Zeit einen ‹Dom Pérignan› im ‹Lajwa› trinken.»
«Einen 53er?»
«Natürlich!»
«Sagen wir von 21 bis 23 Uhr?»
«Von 21 bis 23 Uhr, wie du möchtest. Ich stelle die ganze Insel für dich ab. Du wirst sehen. Nur wie willst du das kontrollieren?»
«Verlass dich drauf: Ich werde es kontrollieren.» Samson Godet verliess sich, zog Odettes Körper zu sich heran und küsste sie heftig, wobei ihn eine ungewohnte Würze in ihrem Speichel zusätzlich erregte. Hätte er gewusst, dass sie von fermentiertem Tofu stammte, er wäre beeindruckt gewesen. Den Quallen war das vollkommen gleichgültig – sie trieben wie geheimnisvolle Schleier dahin als gäbe es auf dieser Welt weder Präsidenten noch berechnete Köchinnen, weder fermentiertes Tofu noch Bars, die «Schopenhauer» hiessen.

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