Auf dem Tonle Sap
Es war noch dunkel als Maille Siem Reap verliess. Ohne Licht ratterte das Taxi durch eine Landschaft, die wie eine schwarze, formlose Masse vor sich hin zu dösen schien – nur die Zuckerpalmen wirkten wach und streckten sich wie überdimensionierte Klobürsten in den dunkelgrauen Himmel.
Irgendwann schoss der Wagen auf einen langen Peer hinaus und zugleich wurde es Tag – ohne Sonnenaufgang, ohne Morgennebel, auf die banalste Art und Weise. In dieser trüben Stunde wäre Maille lieber in London gewesen, der einzigen Stadt, der graues Wetter gut steht – so wie manchen Frauen ihre Traurigkeit.
Ruhig glitt das pfeilförmige Schnellboot an schwimmenden Dörfern vorbei und schliesslich auf einen See hinaus, der so gross und uferlos schien wie ein Ozean.