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Gwangju, Daein, Jungangno-Street

Szene 11

Wenn man bis in den Nachmittag hinein schläft, dann fühlt sich der Körper beim Aufwachen wie ein unglaublich kompaktes Stück Torte an, und an den Lippen klebt ein ebenso zäher wie mysteriöser Schleim – als hätte man die Nacht mit einem Eclair im Mund geschlafen.

In seinen Träumen betrat Maille noch einmal den Daein-Markt mit all den bizarren Meerestieren – und kaufte Ginsengwurzeln ein. Dann hatte er für eine riesige Gruppe von Menschen zu kochen, die an langen Tischen auf einem abgeernteten Kornfeld in der Sonne sassen. Ungeduldig ruckten sie auf ihren Stühlen hin und her – doch die Kraft der kleinen Gasflamme reichte einfach nicht aus, den Topf mit dem Pilaw zum Kochen zu bringen. Die Reiskörner zerfielen in dem lauwarmen Wasser und alles verwandelte sich mehr und mehr in klebrige Masse. Mercier betrat die Küche, die in einem Zelt auf dem Feld eingerichtet war, und begann auf Maille einzuschimpfen. Er wollte sich verteidigen, erklären, doch statt dessen verbeugte er sich nur – ganz offenbar hatte der koreanische Konfuzianismus bei ihm die ersten Spuren hinterlassen. Er gefiel sich gar nicht so. 

(Tanz der Würmer mit etwas Schubert)