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Die Reise nach Moskau entpuppte sich für Maille als wenig ergiebig – erst der Koch Ruslan Rachmaninow brachte seine Recherchen wieder in Schwung.

Kalbsbrust «Rachmaninow»

Braten in Salzgurken-Lake geschmort

Es gibt in der russischen Küche diverse Rezepte, in denen die Lake von Salzgurken eine wichtige Rolle spielt (etwa der Eintopf Rassolnik oder Soljanka, eine säuerliche Suppe). Offenbar sind schon aus dem Mittelalter entsprechende Zubereitungen überliefert. Das nachfolgende Rezept verdanken wir dem Geheimagenten Hektor Maille, der es seinerseits von dem Koch Ruslan Rachmaninow bekommen und auch schon in in dessen privater Küche in Moskau zubereitet hat.

Statt Kalbsbrust kann man – natürlich unter Berücksichtigung der veränderten Garzeiten – auch andere Bratenstücke vom Kalb oder vom Schwein verwenden. Auch beim eingelegten Gemüse kann man variieren – wobei man aber die Sole der Salzgurke als Grundlage beibehalten sollte. Wie scharf das Gericht wird, hängt hauptsächlich von den verwendeten Chilischoten in Essig ab. Je nach Art und Marke variieren diese Schoten von mild bis feurig scharf. In Russland isst man generell eher mild – wenn allerdings ein lemusischer Koch am Herd steht… Wie scharf es denn sein darf, ist allerdings manchmal mehr als nur eine Frage des Gaumens.

Die Kalbsbrust hat einen leicht säuerlichen, vollen Geschmack. Die Rande gibt dem ganzen Gericht eine schöne, rote Farbe. Ausser den Chilis sollte man alles Gemüse aus ästhetischen Gründen nach Möglichkeit in längliche, eher feine Streifen schneiden. Zu der Kalbsbrust «Rachmaninow» passen Pellkartoffeln sehr gut – oder auch Salkartoffeln (mit etwas Dill gekocht).

Zutaten (für 4 Personen)

1 kg Kalbsbrust

Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

2 EL Rapsöl

1 dl Salzgurkensole (die Flüssigkeit, in der Salzgurken eingelegt sind)

1 dl Weisswein

1 dl starke Rindfleischbrühe

100 g rohe Randen (Rote Beete), in Streifen

2 Zwiebeln, in Streifen

1 Lorbeer-Blatt

100 g Salzgurken, in länglichen, feinen Streifen

50 g Chilis in Essig, in Rädchen

50 bis 100 g Pfifferlinge aus dem Glas, abgetropft

30 g Kapernäpfel in Essig, ganz

Salz

Saure Sahne (als Ergänzung bei Tisch)

Zubereitung

  1. Die Kalbsbrust pfeffern. Öl in einem schweren Topf erwärmen und das Fleisch darin allseits sorgfältig anbraten.
  2. Mit Salzgurkensole, Weisswein und Fleischbrühe ablöschen, Randen, Zwiebeln und Lorbeer beigeben. Gut umrühren, kurz aufkochen lassen, Hitze auf ein Minimum reduzieren, Deckel aufsetzen und 1 Stunde schmoren lassen – gelegentlich wenden.
  3. Salzgurken, Chilis, Pfifferlinge und Kapernäpfel beigeben und halb zugedeckt nochmals rund 30 Minuten garen lassen.
  4. Fleisch aus dem Topf nehmen und etwa 5 bis 10 Minuten in Alufolie eingepackt ruhen lassen – dann tranchieren.
  5. Die Sauce, falls sie zu dünn erscheint, nochmals kurz aufkochen lassen und mit Salz abschmecken.
  6. Zu dem Fleisch (und den Kartoffeln) kann man bei Tisch ein Schälchen mit saurer Sahne reichen.

Die Sauce wird relativ dünn und flüssig. Wer es dicker mag, kann den Jus ganz am Ende mit etwas kalter Butter aufmontieren.

Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:

Im Anschluss an dieses Menu aus der Hand von Hektor Maille fiel es Ruslan Rachmaninow leicht, Ordnung in einen russischen Buchstabensalat zu bringen:

First Publication: 30-3-2009

Modifications: 23-1-2011, 18-6-2011, 13-11-2011, 12-12-2011