Jean-Baptiste Labat (1663-1738) ist ein aus Paris stammender Dominikaner-Mönch – Missionar, Botaniker, Eroberer, Stratege, Ethnologe, Grossgrundbesitzer, Ingenieur und Reiseschriftsteller. Labat tritt 1684 oder 1685 in den Dominikanerorden ein und gelangt 1694 als Missionar nach Martinique. In den folgenden Jahren bereist er die verschiedensten Inseln der Karibik – vielleicht auch Santa Lemusa. In seinen diversen Reiseberichten beschreibt er die Gebräuche und Traditionen der Einheimischen und der Sklaven, widmet sich aber auch Phänomenen wie der Piraterie. Als Ingenieur modernisiert er die Zuckerindustrie auf Martinique, als Stratege unternimmt er die Befestigung von Guadeloupe und verteidigt es 1704 gegen einen Angriff der Briten. Labat besitz auch eigene Ländereien auf Guadeloupe und es heisst, er habe den Botaniker Charles Plumier bei seiner Arbeit unterstützt.
1706 kehrt Labat nach Europa zurück – zunächst nach Italien. 1716 ist er wieder in Paris und lebt bis zu seinem Tod im Konvent der Rue Saint-Honoré. In jenen Jahren bereitet er die Publikation seiner berühmten «Voyages aux Isles de l'Amérique (Antilles), 1693-1705» vor, die 1722 veröffentlicht werden. Verschiedentlich bemüht er sich um die Erlaubnis, erneut in die Antillen reisen zu dürfen – vergeblich. 1725 wird sein Hauptwerk auf Holländisch übersetzt, 1783 auf Deutsch.
R.P. Labat: «Voyages aux Isles de l'Amérique (Antilles), 1993-1705». Avant-propos de A. t'Serstevens. Paris: L'Harmattan, 2005.
First Publication: 4-2007
Modifications: 24-2-2009, 17-6-2011