So populär der Titel des Buches auch klingen mag – das Werk, das aus Anlass einer Ausstellung in Rosenheim publiziert wurde, versammelt ungewöhnlich spezifische Aufsätze zur Geschichte der Gewürze. Es verzichtet weitgehend auf die üblichen, eher generellen Abhandlungen zur Historie der Aromen und zur Frage, wie sie aus ihren Heimaten heraus allmählich ihren Weg in die weite Welt hinaus fanden. Im Gegenzug fokussiert es einzelne Aspekte des Themas und bietet ebenso aufschlussreiche wie teilweise ungewöhnliche Texte. Renate Germer etwa schreibt über «Gewürze im pharaonischen Ägypten» und Ute Engelhardt berichtet von der Bedeutung der Spezien im «Alten China». Von Korana Deppmeyer gibt es ein besonders interessantes Kapitel über «Gewürzfälschungen in der Antike» zu lesen. Und Wolfgang Knabe und Dieter Noli beschreiben die Forschungsarbeiten rund um das Gewürzhandelsschiff «Bom Jesus», das 1533 auf dem Weg nach Indien sank. Zu den Texten gesellen sich ausgezeichnete Abbildungen der Exponate. Der historische Teil nimmt indes nur die ersten zweihundert Seiten des Buches ein. Weitere gut 100 Seiten sind einem Gewürzlexikon gewidmet, dessen Autoren Gernot Katzer und Jonas Fansa sind (vergleiche «Picantissomo»). Oft scheint es als gäbe es kaum einen Unterschied zwischen all den Büchern zum Thema Gewürze, die ständig auf den Markt gebracht werden. Dieses Werk bietet entschieden mehr.
First Publication: 23-2-2012
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