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Mit Hilfe seiner Brustflossen kann sich der Froschwels auch über Land schlängeln - hier ein Exemplar von etwa 400 g. (Riederalp, März 2013)

Froschwels

Der Froschwels (Clarias batrachus; engl. walking catfish; franz. silure grenouille) gehört innerhalb der Ordnung der Welsartigen (Siluriformes) zur Familie der Kiemensackwelse (Clariidae). Er lebt laut Fishbase in Sri Lanka, Ostindien, Malaysia, dem Mekong-Delta und dem Kongo. Seit den 1960er Jahren hat er sich auch als invasive Art in den USA breit gemacht, vor allem in Florida – ursprünglich soll er als Zierfisch für Aquarien aus Thailand importiert worden sein.

Der Froschwels hat einen länglichen Körper und kann eine Grösse von bis zu 50 cm erreichen, bleibt indes meist bei etwa 30 cm. Er hat eine graue bis graubraune Farbe, manchmal weisse Flecke auf der Seite des Körpers. Er hat eine lange Rücken- und Afterflosse sowie diverse mit Sinneszellen besetzte Barteln. Die Haut ist schuppenfrei, dafür aber mit Schleim bedeckt, was den Fisch ausserhalb des Wassers vor dem Austrocknen schützt. Der Fisch hat nebst Kiemen auch einen Atemsack, mit dessen Hilfe er auch ausserhalb des Wassers eine gewisse Zeit überleben oder in sauerstoffarmen Gewässern zusätzlich atmosphärische Luft aufnehmen kann. Hinter den Flossen des Fisches verstecken sich scharfe Stachel.

Der Froschwels liebt Wassertemperaturen von 10-28° C. Seinen englischen Namen, walking catfish, hat er daher, dass er auf dem Trockenen ‹gehen› kann – sprich er verwendet seine Brustflossen so, dass er sich wackelnd über Land schieben oder schlängeln kann. Das erlaubt es ihm auch, von einem Gewässer zum nächsten zu wechseln oder aus eingetrockneten Teichen zu entkommen. Der Fisch überlebt solange sein Körper feucht bleibt. Dank dieser Begabung dringt der Fisch auch gelegentlich in Aquakulturfarmen ein und frisst sich an den dortigen Beständen satt – es gibt Gebiete, wo die Fischer ihre Kulturen mit Zäunen vor dem Froschwels schützen müssen. Der Froschwels ist ein Allesfresser, der sich von kleinen Fischen, Weichtieren und Wirbellosen ebenso ernährt wie von Algen, Unkraut etc. Er gilt als veritabler Fresssack, der Nahrung schnell verbraucht und dadurch in Gewässer auch grossen Schaden anrichten kann.

Charakter und Verwendung

Der Froschwels hat nur wenige kurze Gräten und ist relativ leicht zu filetieren. Er hat ein bräunliches bis altrosa Fleisch, der Mittelgräte entlang ist es leuchtend rot. Das Fleisch ist relativ Fett (je nach Saison und Zucht zwischen 5 und 15%), sitzt teilweise in feinen Schichten auf dem Muskel. Gebraten hat das Fleisch ein sehr markantes, leicht süssliches Aroma und ein volle, nie trockene Konsistenz. Froschwels eignet sich für sehr verschiedene Zubereitungen – zum Beispiel können Stücke seines Filets auch zusammen mit Morcheln als Einlage in einer leicht säuerlichen Mehlsauce auftauchen, die dann in Blätterteigpastetchen serviert wird (so wie das die Kombüse der «PS Narina» praktiziert). Wenn sich der Smut des Papierbootes allerdings nicht gerade in den Kopf gesetzt hat, dass er 44 verschiedene Fische verkochen will, dann nimmt er für dieses Rezept statt des Welses lieber Jakobsmuscheln (Muskel und Rogen), die er direkt in der Sauce halb garziehen lässt. Ursprünglich geht dieses Rezept auf die Weihnachtsspeise der Grossmutter des Smuts zurück, die mit Kalbsmilken zubereitet wurde – klassische Bouchées à la reine.

Der Froschwels hat eine lange Rücken- aber eine eher kleine Schwanzflosse.
Der Fisch hat einen grossen und schweren Kopf, dessen Oberseite eine markante Zeichnung aufweist.
Der Froschwels hat viele und lange Barteln, die mit Sinneszellen besetzt sind.
Das Fleisch des Froschwels ist relativ fett und sehr schmackhaft.
Eine Abwandlung der klassischen Bouchée à la reine: Blätterteigpastetchen mit Froschwels und Morcheln an weisser Sauce.

First Publication: 23-3-2013

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