Grundrezept
Das folgende Grundrezept für eine Udonsuppe wurde im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Projekt von Lena Eriksson und Samuel Herzog ausgearbeitet. In den kulinarischen Gesprächen von Eriksson und Herzog tauchte die Udonsuppe immer wieder auf. Diese gemeinsame Passion hat aber über die Jahre hinweg seltsamerweise nie zum gemeinsamen Genuss einer solchen Suppe geführt. Eines Tages haben sich Eriksson und Herzog deshalb zu einem Experiment entschlossen: Sie haben sich auf ein ganz einfaches Grundrezept geeinigt und dieses am selben Abend unabhängig voneinander gekocht und gegessen. Nach Verzehr der Suppe haben sie versucht, dem andern ihr kulinarisches Erlebnis in einer Kurzmitteilung per Mobiltelefon zu vermitteln. Hier geben wir das Rezept und anschliessend die zwei kurzen Nachrichten wieder. Sie illustrieren, wie unterschiedlich das Gleiche sein kann.
20 g getrocknete Shiitake-Pilze
10 g Kombu
3 g Bonitoflocken
2 EL helle Sojasauce
1 EL Mirin
1 TL Salz
1 TL schwarzer Pfeffer, frisch im Mörser zerstossen
125 g Udon
150 Rindfleisch, geschnetzelt
50 g Kefen, geputzt und gewaschen
50 g Karotten, geschält und in Rädchen geschnitten
100g Garnelenschwänze
50 g Brokkoli-Röschen
25 g Lauch, geputzt und in nicht zu dünne Rädchen geschnitten
1 Limette, geviertelt
50g Frühlingszwiebel, geputzt und in Rädchen geschnitten
1 pflaumengrosses Stück frische Ingwerwurzel, geschält und gerieben
SMS von Lena Eriksson an Samuel Herzog: «Vor mir die Suppe. Ungefähr dicht obwohl nirgendwo. Plötzlich Schweiss, der aus allen Poren spritzt - und vor dem Auge schimmern die Algen matt wie Lagunengrün.»
SMS von Samuel Herzog an Lena Eriksson: «Die Zwölf Herrlichkeiten der Udonsuki: Eine Nudel wölbt sich kühn über den Rand der Schüssel – die anderen elf Wunder verbirgt schimmernd grün die Brühe.».
First Publication: 8-2007
Modifications: 27-3-2009, 19-10-2011