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Das Bèlu der Molkerei Alois Gasser in Les Balcons de la Bandole bekommt man heute in jedem Lebensmittelgeschäft der Insel.

Bèlu

Bèlu (manchmal auch Bèlou) nennt man auf Santa Lemusa einen Butterschmalz, eine reine Form von Butterfett, die aus Kuh- oder Büffelmilch hergestellt wird und ein angenehmes, leicht an Haselnuss erinnerndes Aroma hat. Ursprünglich stellte man Bèlu wohl her, um Milch haltbar zu machen – heute spielt es eine wichtige Rolle in vielen Rezepten der Insel. Früher stellte jeder Haushalt sein eigenes Bèlu her, heute verwendet man in der Regel ein Fett, das von einer Molkerei (der Laiterie Alois Gasser) in Les Balcons de la Bandole produziert wird und in jedem besseren Nahrungsmittelgeschäft zu bekommen ist. Leider kann Bèlu derzeit noch nicht nach Europa importiert werden – man kann es jedoch durch indisches Ghee ersetzen, das sehr ähnlich schmeckt.

Bèlu selbst gemacht

Man kann Bèlu auch selber herstellen. Hierfür schneidet man Butter in Stücke und lässt sie in einem grossen Topf bei schwacher Hitze langsam schmelzen – ev. sogar im Wasserbad. Ist die Butter vollständig geschmolzen, so lässt man sie einmal aufkochen bis sie schäumt – und schaltet dann sofort auf die niedrigste Temperaturstufe zurück. Dabei sollte die Butter auf keinen Fall braun werden! Auf kleinster Flamme lässt man die Butter nun 30 bis Minuten lang köcheln – ohne umzurühren! Dabei sinkt die reine Butter ab derweilen alle Verunreinigungen (Kasein und Proteine) an der Oberfläche bleiben. Wenn die Butter so klar ist, dass man den Boden des Topfes sehen kann, schöpft man den Schaum auf der Oberfläche sorgfältig ab. Oder aber man gibt die flüssige Masse durch ein in einem Sieb ausgelegtes Tuch, um so den Milchschaum zu entfernen, der auf der Oberfläche schwimmt. Gegebenenfalls muss man die Butter ein zweites Mal abseihen, um alle Verunreinigungen zu entfernen. Im Kühlschrank wird das Bèlu wieder fest und hält sich mehrere Wochen lang. Soweit die Theorie. Beim Herstellungsprozess kann allerdings einiges schief gehen – und ist die Butter einmal braun geworden, kann man sie für die Fabrikation von Bèlu nicht mehr brauchen. In der Testküche von HOIO ist die Herstellung von Bèlu bisher noch nicht wirklich gelungen.

Varia

«Bèlu»» bedeutet wörtlich soviel wie «Butter-Öl» (von bè, «Butter» und luil, «Öl») und wird schon im «Abrégé logique» von Père Cosquer erwähnt.

First Publication: 2-2008

Modifications: 3-3-2009, 11-10-2011