In Europa ist das Knopf- oder Franzosenkraut als vermehrungsfreudiges Unkraut jedem Gärtner ein Begriff – kulinarisch aber wird es kaum verwendet. Es gibt verschiedene Sorten, zwei der bekanntesten sind das kahle Kleinblütige Knopfkraut (Galinsoga parviflora) und das Behaarte Knopfkraut (Galinsoga ciliata). Alle Knopfkräuter stammen ursprünglich aus Südamerika und kamen im 18. Jahrhundert nach Europa. Ihren Gattungsnamen Galinsoga verdanken die Kräuter dem Hofarzt und Gründer des Botanischen Kartens von Madrid: Ignacio Mariano Martinez de Galinsoga. Die deutsche Bezeichnung Franzosenkraut geht auf die irrtümliche Annahme zurück, das Kraut sei im Verzug der napoleonischen Kriege nach Deutschland verschleppt worden.
In Europa kann Knopfkraut von Mai bis Oktober mehrfach geerntet werden, da ständig junge Pflanzen und neue Triebe nachwachsen.
Frisches Knopfkraut duftet ein wenig nach rohem Weisskohl, im Mund aber erinnert es eher an Kopfsalat. Getrocknet hat das Kraut einen heuartigen leicht säuerlichen Duft, der entfernt an getrockneten Hanf erinnert. Im Mund schmeckt das getrocknete Kraut holzig, auf eine dumpfe Art blumig und ein wenig nach Quark, Milch oder gewisse Industrie-Streichkäse.
In der Wildpflanzenküche werden Blätter und Stiele, Blütenknospen und junge Blüten als Salat verwendet oder wie Spinat verkocht. In Kolumbien wird frisches oder getrocknetes Knopfkraut, Guascas genannt, vor allem als Gewürz eingesetzt – seine berühmteste Anwendung findet es in der Kartoffel-Hühnersuppe Ajiaco santafereño.
Frisches Knopfkraut wird in Europa nicht kommerzialisiert – man muss es sich also selber suchen. Da es auch an ganz unwirtlichen Orten wie Strassenrändern, Gehwegen etc. wächst, stehen die Chancen nicht schlecht. Verschiedene Online-Geschäft mit Südamerika-Spezialisierung bieten das Kraut in getrockneter Form an.
First Publication: 11-3-2014
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