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Miso kann sehr unterschiedliche Farben haben.

Miso (Sojabohnenpaste)

Sojabohnenpaste spielt heute vor allem in der japanischen Küche eine eminent wichtige Rolle, wo die Würze Miso (味噌) genannt wird und als Basis von Suppen und allerlei anderen Gerichten dient.

Das Verfahren für die Herstellung von Miso wurde vermutlich in China erfunden und gelangte von dort aus mit buddhistischen Mönchen nach Japan, wo es seit dem 8. Jahrhundert hergestellt wird. Laut Kimiko Barber («Die Japanische Küche», S. 220) soll Miso auf ein altes Salzkonservierungsverfahren zurückgehen, in Japan Kobu bishio genannt, eine vergorene Mischung aus Salz, Reis, Sojabohnen und Weizen.

Herstellung

Miso wird hauptsächlich aus Sojabohnen mit veränderlichen Anteilen von Reis, Weizen oder Gerste hergestellt. Die Sojabohnen werden gekocht, dann zu einem Brei zerstossen und zusammen mit dem gekochten Getreide in Fässern vergoren. Für die Fermentation wird der Schimmelpilz Aspergillus oryzae beigegeben, der auf japanisch Kōji (麹) heisst und auch bei der Produktion von Sojasauce eine wichtige Rolle spielt. Die schimmlige Masse, der man bei Gelegenheit auch noch Salz zusetzt, wird sechs Monate bis drei Jahre lang stehen gelassen.

Herstellung

Miso wird hauptsächlich aus Sojabohnen mit veränderlichen Anteilen von Reis, Weizen oder Gerste hergestellt. Die Sojabohnen werden gekocht, dann zu einem Brei zerstossen und zusammen mit dem gekochten Getreide in Fässern vergoren. Für die Fermentation wird der Schimmelpilz Aspergillus oryzae beigegeben, der auf japanisch Kōji (麹) heisst und auch bei der Produktion von Sojasauce eine wichtige Rolle spielt. Die schimmlige Masse, der man bei Gelegenheit auch noch Salz zusetzt, wird sechs Monate bis drei Jahre lang stehen gelassen.

Verschiedene Farben

Die Farbe von Miso varriert von gebrochenem Weiss über Goldbraun oder Rot bis Dunkelbraun oder Schwarz. Als Faustregel gilt: Je heller das Miso ist, desto weniger Salz enthält es. Generell gilt rotes Miso mit seinem ausgeprägten Geschmack als das Allzweck-Miso par excellence – weisses Miso ist indes oft weniger stark, manchmal leicht süsslich. Jedes Miso hat jedoch einen eigenen Geschmack nach vergorenen Bohnen, der mal eher scharf, dann eher süss sein kann und wesentlich von der Firma gestaltet wird, die es herstellt.

Verwendung in der Küche

Miso wird für Suppen verwendet und bereichert Marinaden ebenso wie Dressings. Es kann gekocht werden oder auch ungekocht als Teil von Saucen etc. verwendet werden. Miso gilt als eine gesundes Nahrungsmittel, das reich ist an Eiweiss und Vitamin E. 

In vielen Rezepten heisst es, dass man Miso (oder auch eine Suppe mit Miso) nicht zum Kochen bringen soll weil das den feinen Geschmack von Miso zerstört und die Paste ausserdem ausflockt. Wir haben das ausprobiert. Wenn eine Paste ausflockt, dann tut sie das sofort und auch ohne heftige Kocherei – wenn nicht, dann bleibt sie in der Regel auch bei höheren Temperaturen stabil. Heftiges Kochen verändert aber tatsächlich den Geschmack einer mit Miso gewürzten Flüssigkeit: Sie wird salziger und das Bohnenaroma tritt etwas in dern Hintergrund – zugleich wird das Süppchen dunkler. 

Das Miso links im Bild wurde lediglich in heissem Wasser aufgelöst. Im rechten Schälchen dasselbe Miso nachdem es zehn Minuten lang relativ heftig gekocht wurde.

Varia

Miso wird im Westen meist in Plastikbeuteln oder Dosen verkauft. Man findet es vor allem auch in Bio-Läden, da es im Rahmen einer makrobiotischen Diät eine wichtige Rolle spielt. Im Kühlschrank hält sich Miso auch geöffnet ausserordentlich lange.

Einige Informationen zum Thema finden sich auch auf der Website der Miyasaka-Brauerei in Kamisuwa (Nagano), die im 17. Jahrhundert als Sake-Brauerei begann, um sich ab 1916 ganz auf die Produktion von Miso zu konzentrieren.

Made in Japan.Zutaten: Sojabohnen, Reis, Kochsalz, Glucosesirup, Farbstoff (E150), Gewürze, Geschmacksverstärker (E621). (Gekauft in Zürich bei «Nishi's»)

Akadashi Haccho Miso

Ein kräftiges, malziges Miso, das wirkt als sei es mit Melasse versetzt. Ein dominantes Aroma, eher wie bei einem Brotaufstrich. Das Miso wirkt insgesamt ein wenig überwürzt.

Made in Japan. Zutaten: Sojabohnen, Reis, Kochsalz. (Gekauft bei «Yumi Hana» in Zürich)

Marukome Shiro Miso

Ein sehr helles, cremiges Miso, das mit seiner markanten Süsse bei der ersten Verkostung an etwas salzige Kondensmilch erinnert. Es ist nur ganz leicht scharf, eher zurückhaltend insgesamt, mit einem Nachgeschmack, der ein wenig an fermentiertes Tofudenken lässt. Kein schlechtes Miso – aber für manche Anwendung möglicherweise etwas zu süss.

Made in Japan (Miyasaka Brewery, Nagano). Zutaten: Sojabohnen, Reis, Kochsalz,Farbstoff (E101). (Gekauft in Zürich bei «Nishi's»)

Shinshuichi Mikochan Miso

Ein helles und doch sehr kräftiges, fleischiges bis herbes Miso mit einem markanten Bohnenaroma. Es schmeckt salzig und leicht sauer, manchmal auch fruchtig bis leicht alkoholisch, nach Hefe und Fermentation. Ein gradliniges Miso, das sich auch gut für (Salat)-Saucen eignet.

Made in Japan. Zutaten: Reis, Sojabohnen, Salz. (Gekauft bei «Yumi Hana» in Zürich)

Shinshuichi Miso Aka Zikuri

Ein eher helles und doch sehr kräftiges, volles, markant salziges und leicht säuerliches Miso, das nicht allzu stark nach Hefe riecht. Das Miso gleicht dem oben beschriebenen Shinshuichi Mikochan Miso und eignet sich gut für Suppen oder auch kalte Saucen und Dressings. 

Made in Japan (Miyasaka Brewery, Nagano). Zutaten:Sojabohnen, Reis, Kochsalz. (Gekauft bei «Nishi's» in Zürich)

Yu-Ki Miso

Ein nussbraunes Miso von körniger Konsistenz und mit kleinen Bohnenstückchen drin. Ausgewogen salzig und nur ganz leicht säuerlich mit - einem mal eher nussigen, dann stärker an Bohnen erinnernden Aroma. Ein feines, nicht zu penetrantes Miso.

Rezepte mit Miso

First Publication: 4-3-2009

Modifications: 27-7-2010, 8-10-2011