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Wunder der Aquakultur – dank kurzem Leben: Tilapia von etwa 600 g. (Februar 2013)

Tilapia

Tilapia ist der gemeinsame Name für etwa hundert Arten von Buntbarschen (Cichlidae), die teilweise nicht genau auseinander gehalten werden können resp. hybride Formen gebildet haben. Tilapia sind Süsswasserfische, die in flachen Bächen, Teichen, Flüssen und Seen, gelegentlich auch in Brackwasser leben. Laut Teubers «Grossem Buch vom Fisch» (S. 22) gehören sie «zu den erfolgreichsten Zuchtfischen der letzten Jahrzehnte.» China soll der grösste Tilapia-Produzent der Erde sein, gefolgt von Ägypten, wo der Fisch schon in der Antike eine wichtige Rolle spielte und sogar eine eigene Hieroglyphe gehabt haben soll (Hieroglyphe K1 auf der Liste von Sir Alan Gardiner).

Tilapia haben einen hochrückigen, länglich ovalen, seitlich abgeflachten Körper. Wie alle Buntbarsche haben sie nebst ihrem echten Kiefer eine Art Rachenmuskulatur, mit der ebenfalls Nahrungsmittel verarbeitet werden können – was es dem Fisch gestattet, eine sehr breite Futter-Palette zu verarbeiten. Sie haben ein endständiges Maul mit grossen Lippen und spitzige Zähne. Typischerweise haben Tilapia eine lange Rückenflosse. Sie haben zwei nicht ganz durchgehende Seitenlinien, wobei die eine etwa in der Mitte des Fisches liegt, die andere in der Mitte der oberen Hälfte. Tilapia haben grobe, feste Schuppen, die sich indes relativ leicht entfernen lassen.

Tilapia wachsen schnell, leben nur kurz und ernähren sich vor allem vegetarisch – auch das macht sie zu einem idealen Zucht- und Speisefisch, haben die Tiere doch kaum Zeit, Schwermetalle (wie Quecksilber) in ihrem Körper anzusammeln. Allerdings soll der Fisch je nach Zucht eher ungünstige (Omega-)Fett-Werte haben (eine Wissenschaft für sich).

Tilapia soll einer der drei wichtigsten Fischarten gewesen sein, die in biblischen Zeiten aus dem See Genezareth gefangen wurden. Tilapia wird auch manchmal Petersfisch genannt weil er in einer Passage bei Matthäus (17:27) gemeint sein soll, wenn es heisst: «Damit wir ihnen aber keinen Anstoss geben, gehe hin an den See, wirf die Angel aus, und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, und wenn du seinen Mund aufmachst, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihnen denselben für mich und dich.» Den Namen Petersfisch beansprucht (mit mehr Erfolg) allerdings auch Zeus faber, obwohl es sich bei diesem Petersfisch um einen Salzwasserfisch handelt.

Charakter und Verwendung

Tilapia hat ein helles, eher weiches Fleisch mit einem erdigen, ganz leicht süsslichen Aroma. Der Fisch eignet sich für fast alle Zubereitungsarten. Als Süsswasserfisch bietet er sich natürlich ganz besonders auch für Rezepte an, die traditionell mit Fischen aus Flüssen und Seen zubereitet werden – wie zum Beispiel den burmanischen Frühstücks-Klassiker «Mohinga», eine Fischsuppe mit Nudeln (wie sie ähnlich auch in der Kombüse der «PS Narina» zubereitet wird).

Tilapia haben ein endständiges Maul mit grossen Lippen und spitzige Zähne.
Beim Schuppen verändert sich die Farbe des Tilapia sehr stark – geschuppt erinnert er ein wenig an gerupftes Geflügel.
Eine sehr puristische Variante der burmanischen Fischsuppe «Mohinga», die nebst Fisch noch diverse Gemüse (Schlangenbohnen etc.), Eier, Gebackenes etc. als Einlage enthalten kann. (Februar 2013)

First Publication: 24-2-2013

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