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Logbuch der «PS Narina»

Tag 33

Luft- / Wassertemperatur: 31°C (26°C nachts) / 26°C

Windrichtung / Bft: Südsüdwest / 2

Gebiet: KARDAMOMIA (Kaum bewegtes Wasser) – Seekarte der Reise 

Kombüse: Unechter Bonito (700 g) ausnehmen, filetieren und von der Haut ziehen. 20 g gehacktes Koriandergrün, 30 g fein gehackte Frühlingszwiebel, 3 entkernte und fein gehackte grüne Chilis, Saft von 3 Limetten, ½ TL Salz, ½ TL Zucker verrühren und etwa 15 Minuten ziehen lassen. Fischfilets leicht salzen und pfeffern, in etwas Olivenöl je 1½ Minuten pro Seite braten, mit Dressing garnieren. (Weitere ezepte vom Smut der «PS Narina»)

Beobachtungen

An Land gibt es immer ein Licht, dass auf unsere Taten gerichtet ist. Jeder Tag will mit seinem Sinn und seinem Zweck versehen sein. Dieser Strahl aber wird vom Wasser in tausend funkelnde Flackereien zerlegt. Sieht man so plötzlich die Facetten der Zeit? Kommt daher der Gedanke, dass zwischen dem Tun und dem Nicht-Tun wenig Unterschied sei? Oder ist es der endlose Fleiss des Wassers, der unsere eigenen Regungen aus Richtung und Bestimmung löst?

Die pausenlose Arbeit der kleinen Wellen gibt mir die Freiheit, so scheint es, nichts Besonderes zu tun, den Tag wie einen Schwimmkörper treiben zu lassen, an dem weder Anker noch Angelschnur hängen. Ich sehe das Rümpfespiel der Wasserhaut, diese Mimik, die alles zugleich bedeutet, und bilde mir ein, dass der Wasserkörper sich für mich so anstrengt, dass er in meinen Diensten steht.

Auch Oskar wirkt ganz ruhig – wobei ich mich frage, ob es in einem Ameisenleben einen Unterschied gibt zwischen Tun und Nicht-Tun, zwischen dem Besonderen und dem nicht Besonderen.

Nächster Tag (34)

First Publication: 28-1-2013

Modifications: 9-4-2013, 11-11-2014