Jameed ist eine der wichtigsten Zutaten der jordanischen Küche und ein (fast) unverzichtbarer Bestandteil des jordanischen Nationalgerichts Mansaf (Rezept). Die Herstellung von Jameed ist eine traditionelle Konservierungsmethode der Beduinen. Jameed wird aus der Milch von Ziegen, Schafen oder Kamelen produziert, die zunächst mittels Milchsäurebakterien in eine Art Joghurt (Laban) verwandelt wird. Dieser Laban wird in einem Käsetuch so lange immer wieder gesalzen und ausgewrungen, bis die Masse eine sehr dichte und trockene Konsistenz bekommt. Nun wird der Laban aus dem Käsetuch gelöst, zu runden Kugeln geformt und getrocknet bis er durch und durch hart ist (wörtlich bedeutet jameed offenbar «gehärtet). Richtig durchgetrocknet hält sich Jameed viele Monate lang auch ohne Kühlung. Wir haben in Jordanien nur weissen Jameed gesehen, der wahrscheinlich im Schatten getrocknet wurde – sonnengetrockneter Jameed soll hingegen eine gelbliche Farbe annehmen. Der beste Jameed kommt offenbar aus Karak.
Die Beduinen nennen ihren Jameed auch «Rock Cheese» und essen ihn gerne zum Tee. Roh schmeckt er säuerlich, sehr salzig und heftig, nach einem alten Ziegenkäse und ein wenig nach Stall. Er hat eine trockene und poröse Konsistenz.
Der Jammed, den wir in Amman gekauft haben, war hart wie ein Stein. Vor Verwendung in der Küche haben wir Jameed mit einem Messer in Flocken geschnitten, diese in etwas Wasser eingelegt und nach einer Stunde mit dem Mixstab püriert. Wir haben ein Viertel des Jameed (ca. 100 g) mit 4 dl Wasser vermischt, was eine sehr intensive Sauce ergab. All dies ging so leicht von der Hand, dass wir uns gefragt haben, warum man in den Geschäften Jordaniens bereits fertig angerührten Jameed (im Tetrapak) verkauft.
First Publication: 7-1-2013
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