Die alte Stadt Eger* (Erlau) im Nordosten von Ungarn ist berühmt für ihre Barock-Bauten (etwa die Minoritenkirche), ihr Minarett aus der Zeit der osmanischen Besetzung und ihre mittelalterliche Burg. Vor allem aber ist Eger auch einer der wichtigsten Weinhandelsorte Ungarns und ein bedeutendes Anbaugebiet. Der berühmteste Wein der Region ist der Rotwein Egri Bikavér, das Erlauer Stierblut – eine Cuvée.
Das Klima rund Eger wird geprägt vom Zusammentreffen warmer Luft aus der pannonischen Tiefebene und kühlen Winden aus dem Norden. Die Böden sind laut Dominé teils vulkanischen Ursprungs, teils Kalkstein, Lehm, Kies oder Tonschiefer. Eine wichtige Bedeutung hat der Tuffstein in diesem Gebiet. Die meisten Weinkeller wurden aus dem in der Gegend verbreiteten Tuffstein geschlagen – so auch im berühmten Tal der Schönen Frauen, dem Zentrum des Weinhandels von Eger.
Neben Rotwein werden in Eger auch Weissweine produziert: Welschriesling, Leányka, Traminer und Muskateller.
* Wir beziehen uns in diesem Abschnitt vor allem auf das von Patrick Fiévez und Wolfgang Thomann geschriebene Kapitel über Mittel- und osteuropäische Länder in dem grossen Buch «Wein» von André Dominé. Ebenso konsultiert haben wir den «Grossen Johnson» (Kapitel Nordungarn).
First Publication: 15-5-2014
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