Maille fühlte sich als sei er den schwärmerischen Versprechungen eines Kochbuchs auf den Leim gegangen. Trotzdem schloss er die Augen und versuchte die vom Mont Majorin her blasende Nordbrise auf seiner Haut zu spüren.
Hefeschnecken mit Zimt und Kardamom
Kanelbullar findet man auf fast jedem schwedische Kaffeetisch. Das Hefegebäck soll allerdings erst in den 1920er Jahren erfunden worden sein. Die Schnecken riechen nicht nur nach Zimt, wie ihr Name erwarten lässt, sondern auch deutlich nach Kardamom. Auf welchen Wegen wohl fanden diese Gewürze aus ihrer tropischen Heimat in das nordische Gebäck? Diese Frage beschäftigte schon Geheimagent Hektor Maille als er sich auf Bullerö von einer Kanelbullar ein bisschen in seine Heimat transportieren liess.
Für den Teig:
2 dl Milch
1 Würfel frische Hefe (42 g oder auch etwas weniger)
70 g Butter
500 g Weizenmehl (Halbweissmehl)
½ TL Salz
75 g Zucker
20 Kapseln Kardamom - die Samen aus den Kapseln gelöst und im Mörser pulverisiert
Für Füllung und Bestrich:
70 g Butter, so warm, dass sie streichfähig ist
40 g Zucker
2 EL Zimt, frisch gemahlen
1 Ei
1 kleine Tasse Hagelzucker
Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:
Beim Verzehr dieses Menus fielen Hektor Maille eigentümliche Verbindungen auf zwischen seiner tropischen Heimat und spezifisch schwedischen Traditionen:
Während Geheimagent Hektor Maille im Keller Wasser für das Testessen holte, naschte Geheimagent Tristan Canaille heimlich vom schwedischen Hefegebäck Kanelbullar. Es schmeckte ihm vorzüglich und er entschloss sich, es in seiner Heimat Neukaledonien einzuführen, um es dort als neustes Nationalgericht zu etablieren. Voerst hatte er aber eine komplexe Aufgabe in der Nordschweiz zu erledigen, es galt eine kaum bekannte Hefesorte zu entwenden…
Simon Baur, Basel (1. November 2009)
First Publication: 1-11-2009
Modifications: 23-1-2011, 18-6-2011, 14-11-2011, 13-12-2011