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Dank des Schweinefüsschens, das man mit dem Braten schmort, dickt die Sauce beim Erkalten gallertartig ein. Diese Gelatine lässt sich auch auf Pellkartoffeln und Brot streichen oder würzt trockenen Reis.

Kalter Schweinebraten «Peking»

Kalte geschmorte Schweineschulter

Dank der langen Kochzeit und der langsamen Abkühlung wird das Fleisch zart, kompakt und doch saftig. Auch dringen die Aromen tief in seine Fasern ein. Der Braten hat einen wunderbar würzigen, eher dunklen Geschmack – und kann bestens einfach so, etwa mit einem Salat und zum Beispiel ein paar kalten Nudeln serviert werden. Die gelierte Sauce serviert man am besten separat dazu. Wer zum dunklen Timbre dieses Fleisches einen helleren Kontrast herstellen möchte, kann den Braten mit der hier empfohlenen Sauce kombinieren – sie liefert auch zusätzliche Feuchtigkeit. Der kalte Schweinebraten ist ein typisches Rezept für die Küche des chinesischen Nordens. Solch kaltes Fleisch wird vor allem im Sommer sehr geschätzt und eignet sich natürlich auch fürs Picknick oder für einen Mitternachts-Imbiss, wie ihn Geheimagent Hektor Maille an einem denkwürdigen Abend in Peking genoss.

Damit das Fleisch genug Zeit hat, langsam abzukühlen, bereitet man diesen Braten am besten bereits am Vortag zu.

Zutaten (für 4 Personen)

800 g Schweineschulter am Stück (alternativ ein Bratenstück vom Hals)

3 bis 4 ca. daumenbreite Scheiben eines Schweinefüsschens (oder auch Kalbsfüsschens)

8 dl Hühnerbrühe

1 grosses Stück Ingwer (ca. 80 g), geputzt und in feine Stückchen zerschnitten (ca. 4 EL)

1 grosse Zwiebel, fein gehackt

5 Anis-Sterne

1 gehäufter TL Fünf-Gewürze-Pulver

1 EL Zucker (ca. 15 g)

1.5 dl Shào Xīng Reiswein

1 dl helle Sojasauce (etwa japanische Koikuchi)

 

Zusatzsauce zum Fleisch:

4 EL helle Sojasauce

2 EL heller Reisessig (eine möglichst milde Sorte)

2 EL Chingkiang-Reisessig

1 TL Ingwer, möglichst fein gehackt

3 Zehen Knoblauch, gerieben oder gepresst

1 TL Zucker

3 EL Frühlingszwiebel, am besten nur die grünen Teile, eher grob gehackt

Einige Tropfen Sesamöl

Zubereitung (am Vortag)

  1. Etwa 1.5 Liter Wasser in einem grossen Topf aufkochen lassen. Die Schweinschulter und die Füsschen hineingeben und etwa 4 Minuten blanchieren. Fleisch aus dem Wasser heben und das Wasser weggiessen.
  2. Alle Zutaten für die Schmorflüssigkeit (also Hühnerbrühe, Ingwer, Zwiebel, Anis-Sterne, Fünf-Gewürze-Pulver, Zucker, Reiswein und Sojasauce) in einen grossen, sauberen Topf geben und gut verrühren. Die Schweineschulter und die Schweinefüsschen beigeben. Das Fleisch sollte zu Beginn fast vollständig von der Flüssigkeit bedeckt sein – falls nötig kann man zusätzlich etwas Wasser zugiessen. Aufkochen lassen und die Hitze dann auf ein Mimum reduzieren. Sobald sich die Flüssigkeit beruhigt hat, Deckel ganz aufsetzen und das Fleisch rund 2 Stunden schmoren lassen (von Zeit zu Zeit wenden).
  3. Das Fleisch (nicht aber die Knochen) aus der Flüssigkeit heben und in eine Schüssel legen.
  4. Die Hitze erhöhen und die Flüssigkeit auf etwa knapp die Hälfte des Volumens einkochen, bis nur noch etwa 3 dl übrig sind und der Jus etwas glasig-dicklich wirkt.
  5. Die Sauce durch ein Sieb über das Fleisch in der Schüssel geben. Knochen dabei etwas ausdrücken und dann entsorgen. Abkühlen lassen und dann für mindestens 10 Stunden in den Künlschrank stellen.

Anrichten

  1. Kurz vor dem Essen das Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen. Die Sauce sollte nun vollständig gelatiniert sein. Auf ihrer Oberfläche dürfte sich eine (wahrscheinlich gelblich-bräunliche) Schicht gebildet haben, die Fett und allerlei Trübstoffe enthält. Diese Schicht kann man mit Hilfe eines Löffels entfernen.
  2. Gelatine sorgfältig vom Fleisch brechen. Den Braten mit Hilfe eines scharfen Messers in dünne Scheiben zerlegen. Die Gelatine in Würfel zerschneiden und beides auf einer Platte oder einem grossen Teller anrichten.
  3. Alle Ingredienzien für die Zusatzsauce (also Sojasauce, heller Reisessig, Chingkiang-Reisessig, Ingwer, Knoblauch, Zucker, Frühlingszwiebel und Sesamöl) gut vermischen und separat zum Fleisch reichen.
Judith Albert serviert Schweinebraten «Peking» in ihrer Datscha am Ostrand von Zürich (HOIO-Testessen für Episode 4 der «Mission Kaki» am 18. Juni 2009).

Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:

Im Verlauf dieses Menus fand Hektor Maille heraus, warum die Spur des Drachens bisher zu keinem Ergebnis geführt hatte:

First Publication: 6-10-2009

Modifications: 23-1-2011, 18-6-2011, 13-11-2011, 12-12-2011