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Gewöhnlich kommt es dem Wanderer kaum in den Sinn, nach dem Boden zu fragen. Anders sieht es aus, wenn frischer Schnee den Blick auf die Erde verhindert – so wie das Peter Polter in der Hohen Tatra erlebt. Nun beginnt die Phantasie, sich verschiedenste Konfigurationen des Untergrunds auszumalen – ein Kaleidoskop der Möglichkeiten. Solcher Aufruhr brandet deutlich sanfter gegen das Gemüt an, wenn man sich mit der Sauerkrautsuppe Kapustnica gewappnet hat.
Die Flugkraft, wie sie unsere Träume gebiert, wird nicht durch brennendes Kerosin angetrieben, sondern eher durch einen lodernden Geist – es sind Wille und Wunsch, die uns Fliegen lassen. Nichts kommt diesem Traum näher als das Schweben eines Helikopters. Peter Polter wollte wissen, wie es sich anfühlt, einen Heli in der Luft zu halten – etwa über dem Misox. Noch leichter schwebt der Rauch, der einer speziellen Polenta ticinese ihr urtümliches Aroma verleiht.
Im mächtigen Heraion von Samos stolpert Reporter Peter Polter nicht nur über die eigenen Füsse. Auf Patmos lässt er sich auf den Wutgesang eines von der Welt zutiefst gekränkten Propheten ein – und im Hafen von Varosamos stellt er fest, dass zu jedem Bug auch ein Heck gehört. Dazu werden das Erbsenmus Fava mit Kapern serviert, ein fröhlicher Tomaten-Auflauf namens Bougiourdi – und zum Kaffee gibt es Achladakia, kleine Mandelbirnen, die sich der Moderne widersetzen.
Wenn einem die Trompeten und Baritonhörner am grossen Trötenfestival von Guča den Marsch blasen – und lediglich das Knie zuckt mit, dann ist man womöglich nicht ganz bei der ins Blech gehauchten Sache. Vielleicht tröstet da der Biss in ein Stück Brot mit Ajwar. Dieses Mus gilt als serbische Erfindung, wird aber auf der ganzen Balkanhalbinsel geschätzt. Es besteht aus Paprika und Auberginen, die so lange geröstet und eingekocht werden bis sie buttrig und fleischig schmecken.
In der Dalarna erlebt Peter Polter den Konflikt zwischen Abenteuerlust und kaltem Wasser. Am Galdhøpiggen gibt er einem geflügelten Gletscher seine Wünsche mit auf den Weg. Vor dem Huldefossen erscheint ihm die rechte Lebensgestaltung als eine Frage des Drucks – und in der Hardangervidda gerät sein Weltbild durcheinander. Dazu gibt es Blaubeeren auf Walfisch und einen Steckrüben-Eintopf, Schönhaar-Sauce und Norwegens Nationalgericht Fårikål.
Beim Gang über eine Bündner Alp begegnet Peter Polter dem Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris). Es erinnert ihn an die Sommer seiner Kindheit – ferne Träume, die mit den Sommern seiner Vorfahren zu einem diffusen, flirrenden und vibrierenden Sommerbild verschmelzen. Ganz in der Gegenwart bietet derweilen ein Johannisbeerkuchen mit Polenta und Quark ein Stück Sommer für Gaumen und Gemüt: leicht, erfrischend säuerlich und süss – ein ganz einfaches Rezept.
Am Vieux Port von Marseille balanciert Peter Polter zwischen Licht und Schatten – dabei fühlt er sich daran erinnert, dass er zwar an den Rahmenbedingungen seines Lebens nichts ändern, die Art des Unterwegsseins aber sehr wohl gestalten kann. Dazu gehört auch die Rekonstruktion eines Gerichts, das seit Kindheitstagen einen mystischen Nachklang im Kopf des Reporters provoziert: Pieds Paquets à la Marseillaise – alles andere als ein Schnellgericht.
Im Regenwald der Ilha Grande ist Peter Polter das sichtbarste Tier. Also kann er Gefahren auch nicht aktiv vermeiden – denn was er nicht sieht, das kann er auch nicht umgehen. Da bleibt ihm allein der Trost, dass er nicht in das Beuteschema der Tiere passt. Und natürlich die freudige Aussicht, sich irgendwann am Abend vor einem Teller Moqueca «Ihla Grande» (einem Garneleneintopf) oder ein paar brasilianisch gewürzten Jackfruchtsamen wiederzufinden.
Am 25. sass Polter im Gebirg. Und kam sich fürchterlich klein und wenig vor. Bis er dank des Nebels auf den Gedanken kam, das «wenig» durch «nichts» zu überlisten. Gut möglich, dass dabei auch die Lust in ihm aufstieg, noch etwas wilden Bergthymian für die aromatische und optische Verbesserung des ersten walliserisch-südamerikanischen Fusionsgerichts der Geschichte zu suchen: Ochsenschwanz «Schosi», eine Oberwalliser Spezialität, die es geben müsste.
Ein Sandwich kann unter Umständen kulinarisch etwas bieten, das sich sonst nur mit deutlichen grösserem Aufwand herstellen lässt – ein reiches Spektrum an Texturen nämlich, die organisch aufeinander treffen. Das erfährt auch Peter Polter, als ihm in Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay, ein Chivito vorgesetzt wird. Ein solches Chorwerk der Aromen besänftigt auch die Gemüts-Aufwühlung, die seine Phantasien über den Rio de la Plata in Colonia del Sacramento bewirkt haben.
Reporter Peter Polter ist auf der Insel Kyūshū im Süden von Japan unterwegs. Er lernt auf dem Fischmarkt von Fukuoka, wie man fachgerecht filetiert, stolpert in Karatsu über eine Tatami und schwindelt durch Yobuko auf der Suche nach dem rechten Gefühl für die Welt. In der Küche zwingt er einen Felchen, sich zum Fugu aufzublasen. Er giesst reichlich grünen Tee über seinen Reis und begegnet schliesslich dem selbstgenügsamen «Kalmar an sich».
44 Tage lang war das Papierschiff «Narina» auf einer ganz eigenen Zeitschiene unterwegs zwischen Kontinenten und Klimazonen, Realitäten und Dimensionen. Die Route war offen – das Ziel aber stand fest: Santa Lemusa. Nach seinem Start im Juni 2012 hat das Boot nun die Gewässer des ersehnten Landes erreicht. Und der Smut der «PS Narina» konnte endlich eine lemusische Makrele fangen – denn die 44 Tage waren auch eine Reise in 44 Fischen.
During its 44-day voyage, the paper boat «PS Narina» was travelling on it's very own timeline between continents and climatic zones, realities and dimensions. The route was open, but the goal was clear: Santa Lemusa. The voyage began in June 2012, and the boat has now reached the waters of the desired destination. And the chief cook of «PS Narina» has finally been able to catch a Lemusan mackerel – because the 44 days were also a journey in 44 fishes
Die Lotto-Maschine aus Valeria hat die richtige Zahl ausgespuckt – und also steht fest, wer mit der «Etoile du Matin» davon segeln wird. Die Teilnahme an dem Lotto war sehr rege. Nach Auswertung der Lottoscheine werden die Sieger benachrichtigt. Die Preisverleihung findet dann am Freitag, 8. Februar 2013 bei der Cafeteria des Zürcher Stadtspitals Triemli statt – die kleine Zeremonie markiert gleichzeitig auch das Ende des Projekts «44/33».
Aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens unterstützt die Firma «Muscade Coco» aus Valeria im Januar 2013 auch ein Zahlenlotto, das im Zürcher Stadtspital Triemli durchgeführt wird. Als ersten Preis gibt es das Segelboot «Etoile du Matin» oder 1000 Lemusische Francs zu gewinnen. Die Teilnahme steht allen offen. Die ausgefüllten Scheine (PDF) müssen bis zum 24. Januar abgegeben werden. Die Zahlen werden am 25. Januar gezogen.
Das Projekt «44/33» lässt seit Juni 2012 im Zürcher Stadtspital Triemli 15 lemusische Orte auftauchen, begleitet von diversen Anlässen. In einer zentralen Kunststation hing einst auch die lemusische Flagge, die nun aber von Unbekannten grob abgerissen und entfernt wurde. Der Missbrauch der lemusischen Flagge gilt als Sakrileg und wird auch mit magischen Mitteln geahndet. Sachdienliche Hinweise sind zu richten an: gendarmerie.lemusa@gmail.com
Laut der Zeitung «Leko» wurde bei Renovationsarbeiten in einem Haus in Sentores ein Buch gefunden, von dessen Existenz bisher niemand etwas geahnt hatte: ein Kochbuch mit dem Titel «Le Cuisinier». Es stammt aus der Feder eines Sieur de la Nerva, der offenbar als Koch im Dienst einer Marquise d'Ixelles stand. Es erschien 1651 in Sentores bei einem Verleger namens David Repi. Unter anderem soll es ein Rezept für Ketchup enthalten.
Am 17. Juni 2012 bricht im Riehener Wenkenhof ein Papierboot zu einer grossen Reise auf. Die Route steht noch nicht fest – das Ziel aber ist klar: die Insel Santa Lemusa, die auf 44º West / 33º Nord mitten im Atlantischen Ozean liegt. Die Reise nach Santa Lemusa ist Teil des Projekts «44/33», das zeitgleich im Zürcher Stadtspital Triemli (Birmensdorferstrasse 497) stattfindet. Die Vernissage des Projekts ist öffentlich und findet am Dienstag, 19. Juni 2012 um 18 Uhr statt – mit Führung, Konzert und lemusischen Häppchen.
Am 3. Mai 2012 wurde im Hafen von Maizyé erstmals ein Seehund gesichtet. Das Ereignis wurde nach Port-Louis gemeldet, Zoologen der Universität von Santa Lemusa untersuchten die Küste und stiessen im Süden der Pointe Argus auf eine kleinere Robbenkolonie – eine absolute Novität für die Insel. Bei den Tieren handelt es sich um die Unterart Phoca vitulina vitulina. Diese sogenannt Europäischen Seehunde sind charakterisiert durch ihr geflecktes Fell und den einem Hund ähnelnden Kopf.
Die Gemeinde Valeria ist heute vor allem für die Produktion von Muskatnuss und Muskatblüte berühmt (Famile Cocojon). Das Gebiet wird mindestens seit dem 8. Jh. v. Chr. besiedelt, wie Ausgrabungen in der Caverne rose oder der Colline de Bett, gezeigt haben, deren Funde sich heute im Musée archéologique bestaunen lassen. Ausserdem werden in Valeria auch zwei Steinsalze abgebaut, die nach Stendhal «Le Rouge et le Noir» heissen.